Ja, eine dritte Impfung wird auch dann empfohlen, wenn für die Erstimpfung Johnson & Johnson verwendet wurde. Das gilt vor allem in Anbetracht der Omikron-Variante, gegen die die bisherigen Impfstoffe nicht mehr so gut wirken.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Menschen, die zuerst mit Johnson & Johnson geimpft wurden und danach mit dem mRNA-Impfstoff von Moderna oder Biontech: Sie sollten sich als Booster drei Monate später noch einmal mit Biontech oder Moderna impfen lassen (Unter-30-Jährige nur mit Biontech).
Der Grund dafür ist: Man hat festgestellt, dass eine einfache Impfung mit Johnson & Johnson eine vergleichsweise geringe Schutzwirkung hat. Daher gilt man nach der verbindlichen Vorgabe des Paul-Ehrlich-Instituts seit Mitte Januar nun auch offiziell erst nach der zweiten Impfung (mit Moderna oder Biontech) als vollständig geimpft bzw. grundimmunisiert.
Auch im Sinne der Corona-Schutzverordnung für NRW gelten Johnson-&-Johnson-Geimpfte erst ab der dritten Impfung als geboostert. Dann sind sie von der Test-Pflicht der 2G-plus-Regel befreit. Außerdem muss man als Kontaktperson eines Corona-Infizierten somit nicht in Quarantäne. Beides hatte die Landesregierung zum 16. Januar geändert.
Mit Geboosterten gleichgestellt ist man aber auch schon vorübergehend nach der zweiten Impfung. Voraussetzung: Die zweite Impfung liegt mehr als 14 Tage und weniger als 90 Tage zurück.
Übrigens: Wer nach seiner Erstimpfung mit Johnson & Johnson noch keine zweite Impfung bekommen hat, der ist vor der Omikron-Variante möglicherweise nur schlecht geschützt. In einem Laborexperiment habe der Impfstoff zwar Antikörper produziert, diese hätten gegen die Omikron-Variante aber nicht erkennbar gewirkt, zitierte die indische Zeitung "Hindustan Times" im Dezember die südafrikanische Virologin Penny Moore. "In unserem Test war keine Neutralisierung nachweisbar."
Über dieses Thema berichteten am 16.12.2021 auch das "Morgenecho" bei WDR 5 und die "Aktuelle Stunde" im WDR Fernsehen.