Unter anderem in Gladbeck und Lüdenscheid soll es heute Neuigkeiten geben, wie die Fälle sexualisierter Gewalt aufgearbeitet werden sollen. Fälle aus dem Kirchenkreis Gladbeck, Bottrop und Dorsten sind ans Licht gekommen. Steffen Riesenberg, der leitende Pfarrer im Kirchenkreis Gladbeck, Bottrop, Dorsten ist geschockt.
Insgesamt spricht der Superintendent von drei Fällen. In die aktuell veröffentlichte Studie zum sexuellen Missbrauch waren sie aber überhaupt nicht mit eingeflossen.
"Abarbeiten statt Aufarbeiten"
Die Forscher, die die Studie mit mehr als 2.000 Missbrauchsfällen und fast 1.300 Beschuldigten veröffentlicht hatten, sprachen von der "Spitze des Eisberg" und dass die Aufarbeitung seitens der evangelischen Kirche eher einem Abarbeiten gleichkomme.
Genau das bestätigt Riesenberg. Ehemalige Mitarbeiter aus dem Kirchenkreis hätten sich an die Fälle erinnert. Er selbst war bei anschließender Recherche von Personalakten und Protokollen auf sie gestoßen.
Bessere Kontrolle
Steffen Riesenberg verspricht zumindest für seinen Kirchenkreis eine aufrichtige Aufarbeitung von möglichen weiteren Fällen. Er will mutmaßliche Opfer sexualisierter Gewalt ermutigen sich an den Kirchenkreis zu wenden.
Da er den eigenen Strukturen in der evangelischen Kirche nicht vertrauen könne, seien alle Mitarbeitenden verpflichtet jegliches Indiz für derartige Fälle sofort an die Meldestelle im Landeskirchenamt weiterzugeben.