Kurzfristig wird das Rauchverbot für Feste im Freien erstmal keine Auswirkungen haben. Denn für 2024 sind die Feste schon gefeiert. Der Weihnachtsmarkt ist in Holzwickede schon vorbei. Aber für das kommende Jahr plant die Gemeinde viele Veranstaltungen und muss bis dahin ein Konzept vorlegen, wie das Rauchverbot umgesetzt werden kann. Bei den Menschen in Holzwickede war das Rauchverbot in den vergangenen Wochen ein großes Gesprächsthema.
Verwaltung lehnte das Rauchverbot ab
Gerade wird in der gesamten EU über ein Rauchverbot im Freien diskutiert. Überall da wo, die Gefahr des Passivrauchens besteht, soll es unterbunden werden. Holzwickede ist mit seiner Entscheidung jetzt noch schneller. Die Entscheidung im Ausschuss für Schule, Sport, Kultur und Städtepartnerschaften, ein Rauchverbot auf allen gemeindlichen Freiluft-Veranstaltungen zu verhängen, geht auf einen Antrag von „Die Partei“ zurück. Diese fand es nicht richtig, dass bisher bei Veranstaltungen draußen nur Cannabis-Konsum verboten ist. Auch SPD-Mann Till Knoche hatte diesem Antrag zugestimmt. „Wir haben als Kommune auch eine Vorbildfunktion, und da ist es sicher richtig, auch über ein Rauchverbot bei Veranstaltungen der Stadt nachzudenken.“
Passivrauchen ist gefährlich – auch bei Veranstaltungen im Freien.
Udo Pappert ist Arzt in Holzwickede. Er ist zwar kein Freund von zu vielen Verboten, kann aber ein Rauchverbot bei Veranstaltungen im Freien durchaus nachvollziehen. Vor allem dann, wenn Menschen eng beieinander stehen. „Grundsätzlich ist das Risiko in der freien Natur natürlich geringer, aber wenn sie an einem Regentag dicht gedrängt unter einem Vordach stehen, dann ist es schon wieder erheblich höher.“
Geteiltes Echo bei den Menschen
Doch was sagen die Menschen zu so einem geplanten Rauchverbot im Freien? Andrea Wicke stand am Wochenende mit ihrem Verkaufsstand auf dem Holzwickeder Weihnachtsmarkt. „Wenn das das Rauchen schon verboten gewesen wäre, ich wäre hinter mein Zelt gegangen und hätte da geraucht. Vor einem Bußgeld hätte ich keine Angst, wer sollte das denn kontrollieren?“
Zu wenig Personal für Kontrollen
Genau dieses Problem sieht auch Bürgermeisterin Ulrike Drossel vom Unabhängigen Holzwickeder Bürgerblock (BBL). „Wir haben für Kontrollen viel zu wenig Personal. Außerdem denke ich, die Menschen wollen nicht noch mehr gegängelt werden. Darum haben wir diesen Beschluss abgelehnt.“ Jetzt muss die Verwaltung Wege finden, den Beschluss des Gemeinderats umzusetzen.