"Schmuckkästchen". So haben Schwimmer und Politiker das Schwimmbad am Thurmfeld in Essen genannt. 2016 war das. Damals wurde das Bad als Ersatz für das marode Hauptbad eröffnet. Schnell wurde das "Schmuckkästchen", allerdings zum "Problembad".
Denn schon im Jahr nach der Eröffnung gab es erste Probleme mit der Filteranlage. Diese Ultrafilteranlage soll eigentlich besser arbeiten als andere Modelle und auch Energie sparen. Richtig funktioniert hat sie allerdings nie. Mehrmals musste sie im Laufe der Jahre repariert werden, dazu kommen weitere Ausbesserungsarbeiten im Schwimmbad.
Fliesen im Thurmfeld-Bad müssen ausgetauscht werden
Zuletzt ist aufgefallen, dass sich im Bad stellenweise die Bodenfliesen lösen. Ein Gutachten hat dann im Herbst gezeigt: Alle Fliesen sind betroffen, alle müssen neu verlegt werden. Dafür müssen auch die beweglichen Hubböden am Beckengrund aufwändig aus- und dann wieder eingebaut werden. Kosten: 1,1 Millionen Euro.
Die Arbeiten sollen Anfang 2026 starten. Die Stadt Essen rechnet damit, dass das Bad am Thurmfeld dann mindestens fünf Monate komplett geschlossen werden muss. Während der Schließung soll auch die Filteranlage, die schon so viel Ärger gemacht hat, ausgetauscht werden. In Zukunft soll eine klassische Sandfilteranlage das Wasser sauber halten. Das kostet zusätzlich rund 360.000 Euro.
Vereine und Schulen müssen ausweichen
Parallel dazu soll das Bad durch einen Anbau vergrößert werden, damit bei Veranstaltungen mehr Platz ist. Und das Bad bekommt eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Für die Essener Sport- und Bäderbetriebe ist die komplette Sanierung "die sinnvollste Lösung, um den langfristigen Betrieb des Bades sicherzustellen".
Für Schwimmvereine und Schulen ist die monatelange Schließung ein großes Problem. Rund 20 Prozent der Trainingszeiten der Essener Schwimmvereine finden im Thurmfeldbad statt. Viele Schulen haben dort Schwimmunterricht, auch die Universität Duisburg-Essen nutzt das Bad. Die Stadt verspricht, dass sie zusammen mit dem Sportbund Alternativen suchen und finden will.
Unsere Quelle:
- Stadt Essen