Forscher kriecht durch Höhle "Wolfsloch" in Ennepetal

Ennepetaler Forscher sind neuen Höhlen dicht auf der Spur

Stand: 29.03.2025, 06:31 Uhr

In Ennepetal wird bald noch intensiver nach neuen Höhlen gesucht. Forscher hatten erst kürzlich eine große neue Höhle entdeckt.

Von Daniel Chur

"Ennepetal ist gerade der Hotspot der Geologie", sagt der Vorsitzende des "Arbeitskreises Kluterthöhle", der Ennepetaler Höhlenforscher Stefan Voigt mit Blick auf die anstehenden Projekte. Rückenwind hat er noch vom vergangenen Jahr.

Mehrere Menschen stehen in schlammigen Schutzanzügen und mit Stirnlampen in einer dunklen Höhle

Die Entdeckung des Höhlenteils ist eine kleine Sensation

Da hatten die Ennepetaler Höhlenforscher mit dem "Hackerloch" eine anderthalb Kilometer lange Nachbarhöhle neben der altbekannten Kluterthöhle entdeckt. Weil beide zusammen nun ein Höhlensystem ergeben, darf sich die Kluterthöhle seit dieser Entdeckung zweitlängste Höhle in NRW nennen.


Zwei neue Entdeckungen

Höhlenforscher Stefan Voigt am Eingang der "Karnevalshöhle" in Ennepetal

An Karneval entdeckt: Die "Karnevalshöhle" mit Stefan Voigt am Höhleneingang

Bei einem Termin in Ennepetal am Freitag berichtete Stefan Voigt von zwei neuen kleineren Höhlen, die in den vergangenen Wochen und Monaten gefunden wurden: Das "Wolfsloch", immerhin schon fast 40 Meter tief, und die "Karnevalshöhle", die man bisher auf einer Länge von knapp acht Metern freigelegt hat.

Bei beiden Höhlen vermuten die ehrenamtlichen Forscher ebenfalls Verbindungen zur Kluterthöhle.

Ennepetaler Höhlensystem wächst

Sollte es die geben, würde das Höhlensystem der Kluterthöhle sogar das Windloch im Mühlberg in Engelskirchen als längste Höhle in NRW ablösen. Das Windloch ist knapp achteinhalb Kilometer lang.

Mit digitalen Ortungsgeräten auf Höhlensuche

Erstmals in Deutschland soll im Klutertberg mit digitalen Ortungsgeräten gearbeitet werden. Diese könnten größere Hohlräume hinter Höhlenwänden entdecken und damit auch neue Höhlen. Die Höhlenforschung könnte so revolutioniert werden.

Ennepetaler Forscher sind neuen Höhlen dicht auf der Spur

WDR Studios NRW 29.03.2025 00:40 Min. Verfügbar bis 29.03.2027 WDR Online


Alte Höhlenkarte wäre fast in den Müll gekommen

Höhlenforscher Stefan Voigt und die Ennepetaler Bürgermeisterin Imke Heymann mit einer historischen Karte der Kluterthöhle

Höhlenforscher Stefan Voigt und die Ennepetaler Bürgermeisterin Imke Heymann mit der historischen Höhlenkarte

Bei allen digitalen Errungenschaften freute sich Stefan Voigt aber auch über etwas ganz Analoges: Eine große Karte von 1912, auf der das Kluterthöhlensystem aufgezeichnet ist und die bald im Besucherzentrum der Höhle zu bewundern ist. Sie lag in einer Ennepetaler Schule und wäre um ein Haar fast im Müll gelandet.

Unsere Quellen:

  • Arbeitskreis Kluterthöhle e.V.
  • Geologischer Dienst NRW