Kindernothilfe lädt Jugendliche zum Thema Gewalt nach Duisburg ein

Stand: 04.10.2024, 18:31 Uhr

In Duisburg findet am Wochenende eine Jugendkonferenz der Kindernothilfe statt. Thema ist Gewalt, auch an Schulen.

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"Auch in meiner Klasse werden manche wegen ihres Aussehens oder ihrer Sexualität runtergemacht", erzählt Linda. Die 16-Jährige ist eine von rund 80 Teilnehmenden der Jugendkonferenz der Kindernothilfe und extra aus dem Schwarzwald nach Duisburg gekommen. Die Konferenz findet unter dem Motto "Gewalt und Versöhnung" in einem Jugendzentrum statt.

An ihrer Schule ist Linda gemeinsam mit der 15 Jahre alten Maya in der Schülervertretung engagiert. Beide betrachten Mobbing als echtes Problem und als verbale Form von Gewalt.

Jugendliche aus Südafrika und Sri Lanka

"Mehr und mehr junge Menschen sind von Gewalt betroffen, obwohl Kinder und Jugendliche ein Recht auf Schutz vor Gewalt haben", sagt Lennart Wallrich, Organisator der Jugendkonferenz. Während der Lehrerverband mehr Sicherheitspersonal an Schulen fordere, setze die Kindernothilfe vor allem auf Partizipation von Kindern und Jugendlichen.

Teilnehmende der Jugendkonferenz aus Südafrika | Bildquelle: WDR/Benjamin Sartory

Neben Teenagern aus Deutschland und Österreich, sind auch Jugendliche von Kindernothilfe-Partnerorganisationen in Sri Lanka und Südafrika dabei. Sie sollen auf der Konferenz über ihre eigenen Erfahrungen und Projekte zur Gewaltprävention berichten.

Die 15 Jahre alte Philasandi zum Beispiel engagiert sich als Aktivistin in Südafrika gegen Gewalt. Das sei ein Riesenproblem in ihrem Land, meint sie. Sie selbst sei außerdem gemobbt worden und habe deshalb sogar die Schule gewechselt.

Philasandi meint, dass Gewalt in Deutschland noch nicht so ein Problem sei wie in Südafrika. Aber sie warnt: "Wenn du sie nicht stoppst, wird sie größer."

Jugendkonferenz will Forderungen an die Politik stellen

"More love, less violence" - Graffitikunst auf der Duisburger Jugendkonferenz | Bildquelle: WDR/Benjamin Sartory

Auf der Duisburger Jugendkonferenz gibt es deshalb bis Sonntag Workshops und andere Veranstaltungen. Gesprochen wird zum Beispiel über Mobbing im Internet, Gewalt in der Schule und Deeskalationsstrategien. Außerdem stehen Graffitikunst, Tanzen und Theater auf dem Programm.

Im Laufe der Konferenz wollen die Teenager auch Ideen entwickeln, wie sie besser gegen Gewalt geschützt werden könnten. Daraus wollen sie dann Forderungen an die Politik entwickeln.

Linda und Maya hoffen, dass sie am Ende auch Strategien gegen Mobbing mit an die Hand bekommen. Wichtig sei auf jeden Fall, dass man Betroffene nicht allein lässt, sagt Maya. Man müsse klar machen: "Es ist uns nicht egal, was da passiert."

Unsere Quellen:

  • Kindernothilfe Duisburg
  • Teilnehmende der Jugendkonferenz

Über dieses Thema berichtet der WDR am 04.10.2024 auch im Radio auf WDR 2.