Schüler im Wissenschaftstruck

Roboter und VR-Brillen: Wissenschaftstruck macht Halt in Duisburg

Stand: 04.02.2025, 12:53 Uhr

Im Wissenschaftstruck "TouchTomorrow" experimentieren Schülerinnen und Schüler aus Duisburg mit neuster Technik. Sie programmieren Roboter und bauen Drohnen in virtuellen Realitäten.

Von Julian Schildheuer

Mina, Eralda, Vivienne und Iryna stehen vor einem Bildschirm. "Rechte Hand öffnen" steht darauf. Dazu "Rechte Hand schließen" und "20 Zentimeter nach vorne". Vivienne hält einen gelben Teddybär in der Hand und reicht ihn der Hand an, die sich öffnen und schließen soll. Sie gehört zu einem kleinen Roboter, der vor den Schülerinnen auf dem Tisch steht.

Die 15- und 16-Jährigen des Landfermann-Gymnasiums in Duisburg wollen ihn so programmieren, dass er den Teddybär greift und in eine kleine Box legt. "Wir müssen noch weiter nach vorne", glaubt Vivienne. "Lass es uns erstmal so probieren und dann schauen wir mal", ruft Mina. Ruckartig bewegt sich der Roboter in Richtung Box. Etwa zehn Zentimeter davor bleibt er stehen, öffnet die Hand und der Teddybär landet zu früh auf dem Tisch.

Studierte Naturwissenschaftler vermitteln Technikunterricht praxisnah 

Im Wissenschaftstruck "TouchTomorrow" klappt nicht direkt der erste Versuch. Aber genau dafür ist das Projekt da. Schülerinnen und Schüler sollen praxisnah lernen, wie Naturwissenschaften eingesetzt werden. In dem zweistöckigen Lkw können sie sich an unterschiedlichen Stationen ausprobieren.

Eine Schülerin aus Duisburg trägt im Wissenschaftstruck eine VR-Brille.

In einer virtuellen Realität bauen die Schülerinnen und Schüler Elektroautos oder Drohnen zusammen.

Neben der Roboter-Programmierung gibt es Videospiele, die sich allein mit Gedankenkraft steuern lassen. Sind die Schüler entspannt, misst eine Art Stirnband die Gehirnwellen und eine Kugel auf dem Bildschirm bewegt sich. An einer anderen Station müssen die Schülerinnen und Schüler mit einer Virtual Reality-Brille den Fertigungsprozess eines Elektroautos konzipieren. Nach dem Akku kommt der Motor, dann die Karosserie und die Bremsen und zum Schluss werden die Türen verbaut. Dafür setzen die Jugendlichen virtuelle Würfel, mit der entsprechenden Anweisung an die passenden Stellen. Eine willkommene Abwechslung zum klassischen Physik- oder Informatik-Unterricht.

Schulen haben oft nicht die Mittel für VR-Unterricht

Der Wissenschaftstruck von außen. "Deine Welt von morgen" steht auf dem Laster.

Der Wissenschaftstruck von außen

Hendrik Thora leitet den naturwissenschaftlichen Bereich am Landfermann-Gymnasium: "Ich habe die Stationen selbst schon ausprobiert und es ist einfach eine tolle Erfahrung für die Schüler. Sie lernen hier sehr praxisorientiert. Solche Möglichkeiten haben wir an unserer Schule gar nicht. Das ist echt etwas Besonderes." Seit vergangenem Freitag haben verschiedene Klassen im Truck Unterricht. Das Team aus studierten Naturwissenschaftlern ist deutschlandweit mit dem rollenden Labor unterwegs. "Es gibt hier keine Formeln, sondern wir wollen praxisorientiert zeigen, was alles möglich ist. Ziel ist es, den Kindern naturwissenschaftliche Berufe näher zu bringen und sie dafür zu begeistern", erklärt TouchTomorrow-Teammitglied Erik Gerdes.

Mina, Eralda, Iryna und Vivienne hat das Fieber gepackt. Sie wollen ihren Roboter unbedingt richtig programmieren. Jetzt versuchen sie es mit 30 Zentimetern Fußweg. Ruckartig setzt sich die Maschine wieder in Bewegung, hebt den Arm und lässt den Teddybären genau in die Box fallen. "Das hat richtig Spaß gemacht. Ich persönlich kann mir zwar nicht vorstellen, nach der Schule in einem technischen Bereich zu arbeiten, aber der Einblick war trotzdem spannend", resümiert Vivienne den Tag im Wissenschaftstruck. Der steht noch bis Donnerstag in Duisburg und fährt dann zur nächsten Schule.

Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort
  • TouchTomorrow
  • Dr. Hans Riegel-Stiftung

Über dieses Thema berichtet der WDR am 04.02.2025 auch im WDR Fernsehen, in der Lokalzeit aus Duisburg um 19:30 Uhr.

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