Die Demonstration hatte am Donnerstagabend gegen 19 Uhr begonnen, unter starkem Polizeiaufgebot. Im Gegensatz zur Pro-Palästina-Kundgebung Anfang der Woche, als sich an gleicher Stelle über hundert Teilnehmer versammelten, kamen dieses Mal deutlich weniger.
Der Pfarrer der nahegelegenen Pauluskirche hatte eine Mahnwache als eine Art Gegenkundgebung abgehalten und als Zeichen der Kritik die Glocken läuten lassen. Beide Versammlungen blieben friedlich und wurden bereits nach knapp einer Stunde beendet.
Die spontane Aktion wurde aufgrund der jüngsten Entwicklungen und wegen des angekündigten Betätigungsverbots der Samidoun-Gruppe organisiert. Das Netzwerk "Samidoun" gilt in Israel als terroristische Organisation.
Verbot nach Angriff auf Israel
Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel hatte sich Bundeskanzler Olaf Scholz für ein Betätigungsverbot der palästinensischen Samidoun-Gruppe ausgesprochen, da die Gruppe antisemitisch sei.
Samidoun feiert Terrorattacke
Anhänger des Samidoun-Netzwerks hatten beispielsweise am Samstag die Terrorattacke auf Israel in Berlin-Neukölln bejubelt. Die Samidoun-Gruppe ist nach eigenen Aussagen eine internationale Solidaritätsbewegung, für die Rechte der palästinensischen Gefangenen und politischen Häftlinge in Israel einsetzt.
Polizei überprüfte Banner
Zwischenzeitlich nahm die Polizei die Personalien mehrerer Teilnehmer auf, weil zunächst unklar war, ob ein Banner mit unerlaubten Parolen gezeigt wurde. Dies bestätigte sich nach Prüfung durch eine Staatsanwältin vor Ort jedoch nicht.
Die Anmelder der Demonstration betonten gegenüber dem WDR, Israel nicht sein Existenzrecht abzusprechen und sich vor allem für ein freies Palästina stark zu machen. Sie haben für Samstag eine erneute Kundgebung angekündigt, die die Polizei wiederum genau beobachten will.
Über dieses Thema berichtete das WDR-Fernsehen um 19:30 Uhr in der Lokalzeit aus Duisburg.