Flughafen Essen-Mülheim aus der Luft

Kehrtwende: Doch eine Zukunft für den Flughafen Essen/Mülheim?

Stand: 10.06.2024, 12:56 Uhr

Im Streit um die Zukunft des Flughafens im Ruhrgebiet scheint es eine Kehrtwende zu geben. Die Stadt Mülheim als Mitgesellschafter will ihn nun doch nicht aufgeben, sondern sogar noch ausbauen.

2034 ist Schluss - so war es in den vergangenen Jahren gängiger Tenor bei der Essener und Mülheimer Lokalpolitik. Der Flughafen, seit knapp hundert Jahren in Betrieb und seit Jahrzehnten großes Streitthema in der Region, sollte in rund zehn Jahren seinen Betrieb einstellen - nach dem Auslaufen der Verträge mit einem Flugverein. Die Ausnahme: Der Luftschiffbetrieb.

Zeppelin sorgt für neuen Schub

Genau der könnte jetzt aber dafür sorgen, dass der Flughafen doch noch eine Zukunft hat. Denn das Luftschiffunternehmen, das gerade eben mit einem neuen Zeppelin in die Saison gestartet ist, hat eine neue Zeppelin-Halle gebaut, in der auch Events stattfinden.

Und so kommt es jetzt zur Kehrtwende: Der Flughafen habe eine Strahlkraft für die gesamte Region, heißt es in einer Vorlage für die nächste Ratssitzung in Mülheim. Sowohl der Landeplatz als auch das anliegende Gewerbegebiet sollen ausgebaut werden. Sollte der Rat der Stadt Essen ebenfalls zustimmen, wäre der Flugbetrieb unbefristet gesichert.

Initiative: "Flughafen kostet nur Steuergelder"

Bei der Bürgerinitiative "Schutzgemeinschaft Fluglärm e.V. Essen und Mülheim" stoßen diese Pläne auf starke Kritik. "Die Politik ist nicht mehr verlässlich", sagt Thomas Haffner, Vorsitzender der Initiative, und bezieht sich auf die ursprünglichen Zusagen, den Betrieb in einigen Jahren enden zu lassen.

Kehrtwende: Doch eine Zukunft für den Flughafen Essen/Mülheim?

WDR Studios NRW 10.06.2024 00:38 Min. Verfügbar bis 10.06.2026 WDR Online


Dass die Politik in Zeiten des Klimawandels mitten im Ruhrgebiet weiter auf das Verkehrsmittel Flugzeug setzen wollen, sei nicht nachvollziehbar. Zudem sei der Flughafen ohnehin nur eine Subventionierung der dort ansässigen Flugschulen, deren Zukunft mit der Fortführung des Betriebes gesichert sein dürfte.

"Der Bürger hat gar nichts davon", so Haffner weiter, "der Flughafen kostet letztendlich nur Steuergelder."

Unsere Quellen:

  • Stadt Mülheim
  • Schutzgemeinschaft Fluglärm e.V. Essen und Mülheim

Neuer Zeppelin im Ruhrgebiet |sv

00:23 Min. Verfügbar bis 09.05.2026