"Die Brücke wird zurückgebaut, so, wie sie in den Siebzigern hingebaut wurde, das heißt also: Stück für Stück", erklärt Knut Ewald, der schon seit 2019 als Projektleiter für die DEGES am Projekt der A40-Brücke Neuenkamp arbeitet. Für ihn gehe es jetzt in die spannende Phase.
Im November wurde die erste Teilbrücke der neuen A40-Rheinbrücke Neuenkamp für den Verkehr freigegeben, die alte Brücke an die DEGES übergeben. Seitdem wurden schon Geländer und Schutzeinrichtungen der alten Brücke zurückgebaut, teilweise auch der Asphalt von der Straße entfernt.
Im Inneren der Brücke mussten die Arbeiter sogenannte "Aussteifungen" einbauen, um die Statik zu verbessern. Der Grund: 1970, als die Brücke gebaut wurde, waren die Bau-Normen weniger streng als heute.
Rückbau findet Schritt für Schritt statt
Es gibt einen genauen Plan für den Rückbau. Es ist ein aufwändiger und komplexer Prozess, der Schritt für Schritt abgearbeitet werden muss. Knapp 20.000 Quadratmeter Asphalt und rund 8.400 Tonnen Stahl müssen entfernt werden.
Los geht es an den Pylonen der Brücke. Danach wird in der Mitte der Brücke der Asphalt abgefräst und die Fußwege und die Straßenelemente herausgehoben. Anschließend werden Schnitte in der Mitte der Brücke gemacht, die das Bauwerk entlasten. Dann folgt der "Königsmoment", wie ihn der Projektleiter der DEGES nennt: Ein finaler Schnitt trennt die Brücke in zwei Teile. Der Rückbau läuft ab dann von beiden Seiten, bis ganz zum Schluss die Pylone entfernt und die sogenannten Vorlandbrücken in Richtung Rhein zurückgebaut werden. Beton, Stahl und anderer Bauschutt der alten Brücke sollen recycelt werden.
Keine Einschränkungen für den A40-Verkehr
Der Verkehr auf der neuen Rheinbrücke Neuenkamp soll ohne Störungen weiter rollen. Für die Rhein-Schifffahrt wird eine 70 Meter breite Fahrrinne eingehalten. So werden die Schiffe um die jeweiligen Baustellen herumgeführt.
Erster Rückbau dieser Art in Deutschland
Die insgesamt, laut Projektleiter, 770 Meter lange Brücke Neuenkamp sei ein sehr besonderes Bauwerk. Bisher sei eine solche Brücke noch nie zurückgebaut worden. Daher habe man besonders strenge Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Der Rückbau soll insgesamt ein dreiviertel Jahr dauern. Parallel haben auch schon erste Arbeiten für den Neubau des zweiten Brückenteils begonnen, unter anderem laufen schon Kampfmittelsondierungen.
Unsere Quellen:
- DEGES
- Reporter vor Ort
Über dieses Thema hat der WDR in der Lokalzeit aus Duisburg und auf WDR2 am 22.03.2024 berichtet.