Die Feiertage klingen noch aus, als der Tierpark Weeze Hochwasser-Alarm ausruft. Auf der Hälfte der Fläche des Kleinzoos steht das Wasser plötzlich bis zu 40 Zentimeter hoch. In einer Hau-Ruck-Aktion schaffen die Tierpflegerinnen und Tierpfleger alle Zwei- und Vierbeiner von der nassen auf die trockene Seite. Bei Esel und Schaf kein Problem: Halfter rüber und ab dafür. Doch bei dreißig Tieren ist das nicht möglich.
Der Tierpark ist stolz auf sein Dam-, Rot- und Sika-Wild - insgesamt 30 Tiere. Deren Gehege liegt auch auf der nassen Seite. Wo früher Gras zum Weiden war, hat sich über Nacht ein See gebildet. Auf den wenigen trockenen Stellen, die nur wenige Zentimeter über der Wasserfläche liegen, drängen sich die verängstigten Tiere.
Bauern aus Weeze packen bei Hilfsaktion mit an
Vor allem für die Damhirsche bedeutet das Mega-Stress. "Damwild ist viel kleiner als Rotwild. Und die Kleinen haben halt Angst vor den Großen", sagt Tierpflegerin Corinna Gerighausen. Eine Lösung muss her, und zwar schnell. Denn diese Tiere kann man nicht mal eben umsiedeln: zu scheu, zu wild, zu viele.
Zeit für Weezes Bürgermeister Georg Koenen sich einzumischen: Er schickt einige Mitarbeiter los. Davon hören sowohl die Bauern in der nahen Umgebung, als auch die Mitglieder vom Förderverein des Tierparks. In kurzer Zeit sind 30 Personen am Wildgehege. Der Plan: mit herkömmlichen Bauzaunelementen das überschwemmte Gehege zum Wald hin zu erweitern.
Wildtiere können wieder zur Ruhe kommen
Die Hau-Ruck-Aktion beginnt. Insgesamt 300 Meter Zaun bauen die ehrenamtlichen Helfer in dem unwegsamen Gelände auf. Nach gut zwei Stunden ist die Mammut-Aufgabe geschafft. Leise ziehen sich die Zaunbauer zurück. Denn die scheuen Tiere sollen schnell ins Trockene kommen. Gut 24 Stunden konnten sich die Tiere nun nicht richtig ausruhen, geschweige denn hinlegen. Nun aber gibt es den zaungesicherten Waldrand. Zumindest für 20 Tiere.
Die Ausnahme sind die 10 Sika-Hirsche. Die sind noch immer in der großen Scheune. Immerhin trocken von unten und oben. Sollte das Wasser wider Erwarten doch noch steigen, haben auch sie ein Wald-Gehege.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter
- Tierpark Weeze
- Stadt Weeze