Weil Miete nicht bezahlt wurde: Vermieter baut Wohnungstür aus

Stand: 22.10.2024, 09:19 Uhr

Die ungewöhnliche "Pfändungsaktion" eines Vermieters in Stolberg hat am Montag die Polizei auf den Plan gerufen.

Von Martin Henning

Dem Vermieter fiel auf, dass die Miete für den laufenden Monat noch nicht bezahlt worden war. Anstatt den Bewohnern eine erste Mahnung zukommen zu lassen, entschied sich der Mann kurzerhand, die Wohnungstür seiner Mieter zu "pfänden" und baute sie aus.

Die Betroffenen riefen die Polizei. Als diese am Tatort ankam, war der Vermieter bereits verschwunden. Die Beamten versuchten, per Telefon zu schlichten und wiesen beide Parteien auf den üblichen Rechtsweg hin. "Die Polizei ist in solchen Fällen nur zuständig, wenn es sich um eine akute Gefahrenlage handelt. Das war hier nicht der Fall", sagte eine Sprecherin der Aachener Polizei dem WDR. Stattdessen sei der Gang zum Anwalt die richtige Wahl.

Missbrauch von Notrufen ist eine Straftat

Doch alle Klärungsversuche waren vergebens. Denn im Laufe des Montagabends riefen die geschädigten Mieter noch unzählige Male den Polizeinotruf an. Beim dritten Besuch drohten die Beamten den Mietern mit Konsequenzen. "Missbrauch von Notrufen kann mit einer Haftstrafe von bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe geahndet werden", klärt die Polizeisprecherin auf.

Noch ist unklar, wie der Fall ausgeht. Fest steht: Solange sich die Parteien nicht einigen und die Mieter keine neue Wohnungstür kaufen und einbauen, wird es in ihrem Eingangsbereich zugig bleiben.

Unsere Quellen:

  • Polizei Aachen

Über dieses Thema berichtet die Lokalzeit aus Aachen am 22.10.2024 auch im Radio auf WDR 2.