Zwei Nashörner

Krefelder Zoo: Sorge um Nashornbaby Billie

Stand: 14.04.2025, 16:57 Uhr

Die Pfleger sorgen sich weiterhin um das neugeborene Nashornbaby Billie. Besucher können den Nachwuchs noch nicht besuchen.

Von Johannes HoppeJohannes Hoppe

Sie wiegt gerade mal 38 Kilogramm, hat noch kein Horn und braucht ganz viel Nähe von Nashornmama Mara. Die kleine Billie kam Anfang April auf die Welt, etwas zu früh. Zunächst war die Sorge gewesen, Billie könnte es nicht schaffen. Inzwischen geht es ihr aber von Tag zu Tag besser, sagt Zoosprecherin Petra Schwinn aus Krefeld.

Billie ist einfach noch sehr, sehr zart. Deshalb sind wir noch sehr zurückhaltend, was den Kontakt mit Besuchern und den Weg ins Außengehege angeht. Petra Schwinn, Sprecherin Zoo Krefeld

Für Nashornmama Mara ist Billie das erste Baby. Sie müsse sich erst an ihre neue Mutterrolle gewöhnen, so die Zoosprecherin. Anfangs war nicht klar, ob sie das Nashornbaby annehmen würde. Das hat glücklicherweise geklappt. Für Besuch ist es aber noch zu früh. Man wisse nicht, wie Mara auf viele Menschen reagiere. Deshalb bleibt das Großtierhaus, in dem auch Elefanten leben, weiter geschlossen.

Erste Gehversuche bei schönem Wetter

Babynashorn und Mutter

Viel trinken ist wichtig

Zoobesucher müssen sich also noch gedulden und auf warmes Wetter hoffen. Die Pfleger überlegen, ob Billie und ihre Mutter bei schönem Wetter einen ersten Ausflug ins Außengehege machen können. Dafür muss die Sonne scheinen. Denn selbst, wenn sich Billie nur kurz in den Schatten legen würde und es dort feucht sei, könnte sie sich erkälten. Das Risiko will der Zoo nicht eingehen.

Billie hat mit 38 Kilogramm Untergewicht

Zudem müsse das Nashornbaby noch fitter und kräftiger werden. Normalerweise wiegen Baby bis zu 50 Kilogramm bei der Geburt. Nur zum Vergleich: Mama Mara wiegt gut 1000 Kilogramm. Für die ersten Schritte draußen sei es wichtig, dass Billie ihrer Mutter auf Schritt und Tritt folgen könne. Wenn sie das schafft, wird das Großtierhaus auch für Besucher geöffnet. Das könnte aber noch dauern, so die Zoosprecherin.

Nashörner sind selten in Zoos und bedroht

Nashornweibchen und Baby

So klein und zart kam Billie Anfang April auf die Welt

Der Zoo Krefeld ist nur einer von sechs Zoos in Deutschland, in denen Spitzmaulnashörner leben. Da die Tiere Einzelgänger sind, leben sie oft nur zu zweit. "Zuchten sind eher selten und daher eine Besonderheit", schreibt der Zoo. Billie ist bereits das sechste Nashornbaby seit 2006 in Krefeld. Teilweise wurden ihre "Vorgänger" schon wieder in Ruanda ausgewildert. Das ist für den Zoo ein Erfolg.

Spitzmaulnashörner gelten als stark gefährdet. Sie stehen auf der Roten Liste der IUCN, der Welt-Naturschutzorganisation. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Zoos 420 Tiere in Afrika gewildert. Um die Spitzmaulnashörner zu schützen, werden ihnen teilweise die Hörner abgesägt.

Nashornbaby update

WDR Studios NRW 14.04.2025 00:41 Min. Verfügbar bis 14.04.2027 WDR Online


Unsere Quellen:

  • Zoo Krefeld

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