Nach mehreren Streiks im Vorweihnachtsgeschäft verstärke Verdi "den Druck auf den Online-Handelsriesen im laufenden Jahresendgeschäft an empfindlichen Punkten weiter", heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Diesmal im Fokus: der Standort Rheinberg. Von heute Morgen bis morgen Nachmittag sollen die Streikmaßnahmen dort andauern.
Die Gewerkschaft fordert von Amazon, "die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels in Nordrhein-Westfalen anzuerkennen sowie in einem weiteren Tarifvertrag den Beschäftigten gute und gesunde Arbeitsbedingungen zu garantieren".
Gewerkschaft: Unverständnis und Frustration bei Belegschaft
Dem Unternehmen wirft Verdi vor, Beschäftigte mit immer höheren Arbeitsanforderungen und zu unsicheren Bedingungen einzustellen. So habe Amazon etwa im Vorweihnachtsgeschäft hunderte Aushilfskräfte mit befristeten Verträgen eingestellt, während die Zahl der Festangestellten zuletzt von etwa 2.000 auf nur noch circa 1.200 gesunken sei. Das sorge für Unverständnis und Frustration bei den Betroffenen und sei vor dem Hintergrund des stetig wachsenden Online-Handels nicht nachvollziehbar. "Deshalb kämpfen wir weiter für sichere Arbeitsbedingungen, faire Löhne und die Rechtssicherheit durch Tarifverträge", erklärt der für den Standort Rheinberg zuständige Gewerkschaftssekretär, Tim Schmidt.
Amazon wirbt auf seiner Homepage um Mitarbeiter für den Standort Rheinberg. Demnach soll das 110.000 Quadratmeter große Logistikzentrum sicherstellen, "dass Bestellungen schnell bearbeitet und zu unseren Kunden im Ruhrgebiet ausgeliefert werden können". Ob das Unternehmen dieses Versprechen auch unter den nachweihnachtlichen Streik-Bedingungen wird einhalten können, ist derzeit nicht abzusehen.
Unsere Quellen:
- Gewerkschaft Verdi
- Amazon
