Ein Traktor mit Gesellschaftswagen wartet hinter Autos an einer Ampel

Weit vor der Session: 60 Karnevalswagen rollten durch Mönchengladbach

Stand: 05.10.2024, 14:43 Uhr

Grund für den besonderen Umzug: Die alte Wagenbauhalle war marode. Am Samstag zogen die Gesellschaftswagen in ihr neues Quartier.

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Es war für einen Samstag Anfang Oktober ein ungewöhnlicher Anblick in der Innenstadt von Mönchengladbach-Rheydt: Kolonnenweise zogen Traktoren mit angehängten Wagen der Karnevalsgesellschaften auf den Hauptstraßen vorbei.

Mancher Fußgänger schaute etwas verdutzt, ob sich die Gladbacher Narren nicht im Datum geirrt hatten - aber weit gefehlt. Der Umzug war bereits seit Monaten geplant: Der Karnevalsverband konnte nach jahrelanger Suche endlich eine neue Wagenbauhalle beziehen.

Monatelange Vorbereitung für den besonderen Umzug

Ein Traktor zieht rückwärts einen Karnevalswagen aus einer beschädigten Halle.

Wagen wurden aus der maroden Halle gezogen

Am frühen Samstagmorgen herrschte vor der alten Wagenbauhalle im Stadtteil Lürrip geschäftiges Treiben. Rund 30 Traktoren fuhren mehrfach zwischen dem alten und neuen Standort hin und her. Sie rangierten die verschiedenen Gesellschaftswagen aus der alten Halle - mittendrin Zugleiter Thomas Platzer: "Die Reihenfolge ist wichtig, weil wir die Wagen auch passgenau in die neue Halle wieder einsortieren müssen."

Seit Monaten wurde der Umzug vom Karnevalsverband im Detail vorbereitet. Denn die neue Halle im Stadtteil Giesenkirchen ist kleiner als die bisherige, deswegen wurde genau ausgetüftelt, wo welcher Wagen wie eng am nächsten zu stehen hat.

Präzisionsarbeit in der neuen Halle

Das Einrangieren in der neuen Halle überwachte das Technische Hilfswerk mit seinem Zugführer Thomas Meiners: "Wir sehen das für uns als größere Übung. Wir achten darauf, dass trotz den engen Platzes alle Fluchtwege freibleiben und der Sicherheitsabstand für den Brandschutz gewahrt wird."

Ein Mann in blauem Hemd und blauer jacke mit einem Funkkabel um den Hals steht vor einem Karnevalswagen

THW-Zugführer Thomas Meiners

Meiners´ Kollegen laufen in der Halle hin und her, dirigieren die Traktorfahrer, winken ein, funken zu ihren Kollegen an der Halleneinfahrt. "Bis jetzt läuft es sehr gut", zog Meiners am Mittag ein zufriedenes Zwischenfazit. Nach und nach trudelten die Karnevalswagen nach der rund acht Kilometer langen Fahrt durch die Innenstadt an ihrem Zuhause ein.

Umzug wichtig für die Gesellschaften

Vor der Halle beobachtete Gert Kartheuser aufmerksam den Umzug. Der Vorsitzende des Karnevalsverbands hatte lange gesucht und gekämpft für ein neues Wagenquartier, deshalb freute er sich an diesem Tag besonders: "Wir beginnen heute eine neue Ära des Mönchengladbacher Karnevals", sagte er stolz.

Ein älterer Mann mit Schnäuzer, blauer Jacke und blau-weißem Schal, vor einem Karnevalswagen

Gert Kartheuser freut sich über den Umzug

In die alte Halle habe es ständig hineingeregnet, es sei eingebrochen worden, immer wieder habe es Vandalismusschäden gegeben, so Kartheuser. "Dadurch wurde die mühevolle Arbeit der Narren immer wieder zerstört." Durch die neue, sicherere Halle hätten die Gesellschaft nun Gewissheit, in Ruhe an ihren Wagen für die anstehende Session bauen zu können.

Neue Heimat als großes "Narrennest"

Der neue Standort soll aber künftig mehr sein für die Karnevalisten als nur eine Wagenbauhalle. Nebenan ist ein Event- und Begegnungszentrum geplant, in dem es auch Trainingsmöglichkeiten für die verschiedenen Garden und Gruppen geben soll. Das gibt es in dieser Form bisher für viele Mönchengladbacher Karnevalsvereine nicht.

Quellen:

  • Mönchengladbacher Karnevalsverband
  • Technisches Hilfswerk
  • WDR-Reporter vor Ort

Über das Thema berichten wir im WDR am 05.10.2024 auch im Fernsehen: Lokalzeit am Samstag, ab 19.30 Uhr.