Kurz vor dem Start der Demo am Deutzer Bahnhof in Köln wirkt Jella Spellenberg gefasst. Neben Schal und Wollmütze trägt sie eine rote Warnweste der Caritas. Ihre Kolleginnen tragen große Plakate mit dem Motto der Großdemonstration um den Hals: "Köln bleib(t) sozial!".
Zusammen leisten sie im Jugendzentrum Ehrenfeld jedes Jahr für rund 300 Menschen Berufsberatung, von Teenagern bis ins Rentenalter.
Schon die zweite Großdemo
So wie den jungen Frauen geht es vielen der geschätzt 12.000 Demonstrierenden. Wegen den Haushaltsplänen der Stadt gehen sie heute innerhalb eines Monats schon zum zweiten Mal auf die Straße. Mehr als 500 Einrichtungen für Kitas, Angebote an Ganztagsschulen und Seniorenzentren in Köln haben deshalb nicht geöffnet. Inwiefern diese und viele andere Angebote künftig überhaupt noch existieren, ist fraglich.
Demo-Organisatorin Ulli Volland-Dörmann, Geschäftsführerin der AWO Köln, zeigt sich zwischen bunten Transparenten und Trillerpfeifen von den vielen Teilnehmenden begeistert:
Investition für den Zusammenhalt einer gesunden Gesellschaft
Die drohenden Kürzungen würden verschiedenste Projekte treffen: Hilfe für psychisch kranke Menschen, Suchtberatung, Frauenhäuser, Flüchtlingsarbeit, Wohnungslosenhilfe oder Altenpflege. Soziale Träger wie das Rote Kreuz, die Diakonie oder der Paritätische Wohlfahrtsverband machen Angebote in nahezu allen Bereichen der Gesellschaft. Für Organisatorin Ulli Volland-Dörmann bedeuten Haushaltsgelder für soziale Arbeit eine Investition in für die Zukunft:
Inwiefern diese Infrastruktur ab dem kommenden Jahr in Köln stark zusammengespart und verkleinert wird, das muss nun der Rat der Stadt Köln entscheiden.
Unsere Quellen:
- Reporter vor Ort
- Polizei Köln
- Liga Wohlfahrt Köln