Rund um das Zweitliga-Fußballspiel und Rheinderby Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Köln ist es in der Landeshauptstadt den Tag über weitgehend ruhig geblieben. Nach Angaben der Polizei gab es bis zum späten Nachmittag keine besonderen Vorkommnisse. "Es war alles friedlich und für ein Derby sehr ruhig", sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
Sonderzug nicht mehr einsatzfähig
Wie die Polizei mitteilte, kam es aber zu Sachschäden - die seien auch nicht so unerheblich gewesen, wie es anfangs geheißen habe. So konnte ein demolierter Zug bei der Rückreise nicht mehr eingesetzt werden. Der Grund: Mehrere Deckenverkleidungen seien bei der Anreise abgerissen und eine Fensterscheibe zerstört worden.
Das Derby, bei dem sich beide Mannschaften mit 2:2 (1:1) trennten, war im Vorfeld als Risikospiel eingestuft worden. In Düsseldorf waren deshalb deutlich mehr als 1.000 Einsatzkräfte von Bundes- und Landespolizei im Einsatz.
Pyrotechnik und Strafanzeigen
Vor Spielbeginn begleitete die Polizei einen Fanmarsch von rund 1.200 Düsseldorfer Anhängern. Kurz vor und nach Anpfiff wurde im Stadion - sowohl im Heim- als auch im Gästeblock - Pyrotechnik abgebrannt. Daraufhin wurden Beweise sichergestellt und Strafanzeigen eingeleitet, wie die Polizei mitteilte.
Bei der Abreise gab es den Angaben zufolge keine größeren Zwischenfälle. An mehreren Shuttlebussen seien Sachschäden verursacht worden, hieß es. Die Polizei leitete Ermittlungen ein.
Das Zweitliga-Spitzenspiel war mit 55.000 Zuschauern ausverkauft.
"Ich bin froh, dass bei diesem Fußballspiel der Sport im Vordergrund stand und es bislang zu keinen größeren gewalttätigen Ausschreitungen gekommen ist", sagte Einsatzleiter Fleiß.
Betretungsverbot für Krawallmacher
Die Polizei hatte im Vorfeld hartes Durchgreifen angekündigt. Man werde konsequent gegen gewalttätige Personen vorgehen, hatte der Polizeisprecher gesagt. Im Vorfeld gab es auch Präventiv-Maßnahmen. Zum Beispiel wurden gegen bekannte Krawallmacher Betretungsverbote und Gefährderansprachen durchgeführt.
Es war das erste rheinische Derby seit viereinhalb Jahren. In den 1970er und 80er-Jahren spielten die beiden rheinischen Teams regelmäßig in der Bundesliga gegeneinander.
Doch dann trennten sich die Wege: Die Fortuna stieg in den 90er Jahren bis in die Viertklassigkeit ab. Im neuen Jahrtausend ist es erst das fünfte Aufeinandertreffen der beiden rot-weißen Clubs. Nun heißt es also in der zweiten Liga Fortuna gegen den "Effzeh".
Rivalität zwischen Düsseldorf und Köln ist legendär
Die Rivalität war schon immer groß zwischen den beiden Rhein-Städten: Landeshauptstadt gegen Millionenmetropole, Altbier gegen Kölsch, Helau gegen Alaaf und eben auch im Sport. Sowohl im Eishockey als auch im Fußball gab es immer hitzige Gefechte, wenn Teams aus Düsseldorf und Köln gegeneinander antraten. Und das übertrug sich auch auf die Fans.
Zwar hat Köln mit Borussia Mönchengladbach inzwischen einen anderen "Lieblings-Hassgegner". Aber gegen Düsseldorf gewinnt der Kölner Fan an sich auch sehr gerne. Andersherum gilt das natürlich auch: Siege gegen Köln schmecken den Fortuna-Anhängern besonders gut.
Hohes Polizeiaufgebot will Auseinandersetzungen im Keim ersticken
Damit aus gepflegter Antipathie und verbalen Scharmützeln keine handfesten Auseinandersetzungen wurden, setzte die Polizei am Spieltag auf eine einfache Strategie: Immer schon dort sein, bevor sich die Stimmung aufheizt.
Unsere Quellen:
- Düsseldorfer Polizei
- Fortuna Düsseldorf
- 1. FC Köln
- Nachrichtenagentur dpa