Genau ein Jahr ist es her, dass die Stadt Düsseldorf im Kampf gegen Messer und andere Waffen in der Altstadt die Notbremse gezogen hat. Seitdem sind Waffen wie Pistolen, Messer und Reizgas an Wochenenden und Feiertagen verboten.
Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte vor einem Jahr die ersten Verbotsschilder in der Düsseldorfer Altstadt medienwirksam mit aufgebaut. Seitdem hat die Polizei in der Verbotszone mehr Befugnisse. Beamtinnen und Beamte können jetzt verdächtige Personen leichter durchsuchen und Waffen einziehen.
"Kriminalitätsbekämpfung ist immer ein Marathon"
Insgesamt zieht der Minister eine positive Bilanz: "Natürlich löst man damit nicht alle Probleme auf einen Schlag". Vor allem aber habe man aber eine Wirkung erzeugt und die Aufmerksamkeit für das Thema sei größer geworden ist. "Kriminalitätsbekämpfung ist immer ein Marathon", so Reul.
Seit die Waffenverbotszone eingerichtet wurde, seien laut Innenminister 17.000 Kontrollen durchgeführt worden. 350 Waffen seien bei den Aktionen beschlagnahmt worden.
Immer wieder Ausschreitungen in der Altstadt
Tatsächlich ist die Verbotszone kein Allheilmittel. Immer wieder kam es im vergangenen Jahr trotzdem zu Messerstechereien in der Altstadt. Dabei wurden mehrere Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt.
Für die Stadt ist das Verbot, neben der Videoüberwachung in der Altstadt, dennoch ein wichtiger Baustein. "Am Ende kann es keine hundertprozentige Kontrolle geben", erklärt Christian Zaum, Ordnungsdezernent der Stadt Düsseldorf. Aber es sei ein wichtiges Zeichen an die Bürgerinnen und Bürger, dass den Worten auch Taten folgen.
Aufwendige Kontrollen
Auch Innenminister Herbert Reul hält an der Waffenverbotszone fest: "Eine Alternative kenne ich nicht". Man müsse erst verbieten, dann kontrollieren, Waffen konfiszieren und dann bestrafen. "Der große Aufwand ist gerechtfertigt, denn da geht es um Leben", betont Reul.
Waffenverbot an Wochenenden und Feiertagen
Das Waffenverbot gilt an Wochenenden von 18:00 Uhr bis 08:00 Uhr sowie entsprechend vor/an Feiertagen innerhalb der Woche. Bei Verstößen droht eine entsprechende Anzeige mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Euro. Außerdem werden die verbotenen Waffen beschlagnahmt.