Bahn sucht nach Kampfmitteln bei Elektrifizierungsarbeiten zwischen Köln und Trier

Lokalzeit aus Bonn 20.03.2024 02:35 Min. Verfügbar bis 20.03.2026 WDR Von Anette Flentge

Bahnstrecke zwischen Euskirchen und Kall für zwei Monate gesperrt

Stand: 25.06.2024, 12:48 Uhr

Zwischen Köln und der Eifel brauchen Pendler und Urlauber viel Geduld. Bis September fahren auf der Strecke keine Züge, wegen Bauarbeiten der Bahn.

Von Christian von Stülpnagel

Sieben Meter tief treibt der Bagger seinen Bohrer in die Erde neben den Gleisen. Danach kommt eine Kunststoffröhre in das Loch - und eine Sonde sucht, ob rund herum altes Eisen oder Stahl liegt. Wenn die Sonde nichts findet, ist alles okay; schlägt sie an, könnte das auf einem Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg hindeuten.

So wie die Bauarbeiter der Deutschen Bahn schon im März nach alter Munition an der Bahnstrecke zwischen Bonn und Euskirchen gesucht haben, wird es jetzt auch auf dem nächsten Abschnitt der Eifelbahn laufen: Auf 24 Kilometern zwischen Euskirchen und Kall.

Ersatzbusse halten nicht überall

Von jetzt an (25.06.) wird die Strecke deshalb komplett für den Bahnverkehr gesperrt. Die Züge der Regionallinien 12, 22 und 24 enden dann schon in Euskirchen, der Abschnitt zwischen Kall und Gerolstein ist nach der Flut von 2021 ohnehin noch nicht wieder befahrbar. Die Bahn setzt Ersatzbusse ein, die allerdings nicht an allen Haltestellen halten.

So werden Satzvey und Scheven nur vom Ersatzverkehr der Linie 22 angefahren, dieser Bus hält wiederum nicht in Urft und Schmidtheim. Wer möglichst schnell nach Blankenheim oder noch weiter in die Eifel möchte, nutzt am besten den Ersatzbus für die Linie 12, dieser fährt von Euskirchen ohne Halt bis Blankenheim, hält danach aber an allen Haltestellen bis Gerolstein.

Eifelstrecke soll bis 2026 unter Strom stehen

Die Sperrung ist eine Vorbereitung dafür, die Strecke von 2025 an mit Strom zu versorgen. Dann sollen die ersten Masten für die neuen Oberleitungen gebaut werden. Insgesamt muss die Bahn für die Elektrifizierung der Strecken zwischen Köln und Bonn und der Eifel 280 Kilometer Kabel verlegen und 2.600 Masten aufstellen. Und weil einige Brücken und Tunnel nicht genug Platz für die Stromleitungen bieten, müssen auch diese erweitert werden.

Mehrere Personen arbeiten auf einem Gleisbett, hinter ihnen ist ein Kran.

Bis 2026 sollen die Eifelstrecken elektrifiziert werden

Bis Ende 2026 sollen die Züge auf der Eifelstrecke elektrisch unterwegs sein. Damit wären sie nicht nur besser für die Umwelt als die bisherigen Dieselzüge. Sie wären außerdem leiser und durch eine bessere Beschleunigung auch schneller unterwegs.

Eigentlich wollte die Bahn die Strecke zwischen Köln und Gerolstein und weiter bis Trier erst später mit Strom versorgen. Da wegen der Flut aber ohnehin ein Wideraufbau nötig war, hat die Deutsche Bahn die Arbeiten vorgezogen.

Unsere Quellen:

  • Deutsche Bahn
  • WDR-Recherchen

Über dieses Thema berichtet der WDR am 25.06.24 auch im Fernsehen in der Lokalzeit aus Bonn um 18:09 Uhr und im Hörfunk auf WDR2.