Dürener Bahnhofsgebäude

Schmuddelgegend bald Wohlfühlort? 400-Millionen-Euro-Projekt in Düren

Stand: 23.04.2025, 13:21 Uhr

Das Bahnhofsviertel in Düren soll bald sein Schmuddelimage endgültig ablegen. 400 Millionen Euro hat die Stadt dafür eingeplant.

Von Wolfgang Deutz

Das Bahnhofsviertel ist den Dürener Stadtvätern schon seit langem ein Dorn im Auge. Versuche, das Viertel von Kriminalität, Schmutz und Bauruinen zu befreien, waren in den vergangenen Jahren nur teilweise vom Erfolg gekrönt. Das, so Bürgermeister Frank Peter Ulrich, soll sich jetzt ändern.

Der Stadtteil soll komplett erneuert werden

Damit das passieren kann wird das gesamte Gelände neu gestaltet. Auf einer Fläche von mehr als 100.000 Quadratmetern zwischen Schoellerbrücke und Josef-Schregel-Straße wird ein hochwertiger neuer Teil der Innenstadt entstehen.

Auch die rund 400 Haus- und Wohnungseigentümer rund um den Dürener Bahnhof dürfen künftig laut Bürgermeister Ulrich nicht mehr das machen, was sie wollen. Jede Veränderung an Gebäuden muss mit der Stadt genau abgestimmt werden.

Forschung im Stadtzentrum

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Bahnhof wollen Papierhersteller, Zulieferer sowie Forscherinnen und Forscher mitten im Herzen von Düren außerdem eines der ehrgeizigsten Projekte im Rheinischen Revier aus der Taufe heben. Die "Modellfabrik Papier". Damit sollen in der Region 9.000 Arbeitsplätze gesichert werden.

Hier wollen 20 führende Unternehmen aus der Papierfertigung und der Zuliefererindustrie, sowie Forschende künftig gemeinsam daran arbeiten, dass Papier nachhaltiger und mit deutlich weniger Energieeinsatz produziert werden kann. Spatenstich für das Projekt ist im Mai geplant.

Schmuddelgegend bald Wohlfühlort? Millionenprojekt in Düren

WDR Studios NRW 23.04.2025 00:42 Min. Verfügbar bis 23.04.2027 WDR Online


Großes Bildungszentrum entsteht am Bahnhof

Auch Bildung steht im Zentrum des neuen Bahnhofquartiers. Auf der Südseite des Gebäudes entsteht gerade das neue Nelly-Pütz-Berufskolleg. Mit einem Volumen von allein rund 80 Millionen Euro ist die neue Schule das finanziell größte Bauprojekt, das der Kreis Düren als Schulträger jemals realisiert hat. 40 Millionen Euro werden von der Europäischen Union und Landesregierung gefördert.

Projekt Fahrradgarage in Düren.

Plan für das neue Fahrradparkhaus.

1.200 Schüler können dort künftig unterrichtet werden. Wer mit dem Rad kommt, soll keine Parkplatzprobleme haben. Direkt nebenan soll noch Ende diesen Jahres das neue Fahrradparkhaus eröffnen. 700 Fahrräder sollen hier Platz finden.

Auch der Bahnhof bekommt eine Frischzellenkur

Auch der Dürener Bahnhof wird aufgehübscht. Bis 2029 sollen hell durchflutete Räume, die aktuell nicht für die Öffentlichkeit nutzbar sind, wieder erlebbar werden. So soll sich der Bahnhof zu einem Ort entwickeln, der zum Verweilen und Wohlfühlen einlädt, heißt es.

Die Modernisierung des Bahnhofs sei ein entscheidender Schritt für die Weiterentwicklung Dürens als Wirtschafts-, Wohn- und Wissenschaftsstandort, sagt Dürens Bürgermeister Ulrich (SPD). Die Verknüpfung mit dem Innovationsquartier schaffe eine völlig neue städtische Dynamik und bringe enormes Potenzial für die gesamte Region.

Ursprünglich wollte die Stadt den Bahnhof kaufen. Das lehnte die Deutsche Bahn ab und saniert ihn auf eigene Kosten nun selbst.

Stadt, Bund, Land und Europäische Union finanzieren Modernisierung

Die Gelder für alle geplanten Projekte kommen von der Stadt, Bund, Land und Europäischen Union. Den größten Teil der Kosten übernehmen Bund, Land und Europäische Union.

Unsere Quellen:

  • Stadt Düren
  • Deutsche Bahn
  • WDR-Reporter

Über das Thema berichtet der WDR auch im Fernsehen in der Lokalzeit Aachen am 23.04.2025.