Energiestreit und kein Ende - Alsdorfer Mieter müssen weiter bangen

Stand: 18.11.2024, 15:25 Uhr

In Alsdorf herrscht weiter Streit um offene Heizkosten in einer Wohnanlage. Der Energieversorger will eine mobile Heizung kappen.

Von Wolfgang Deutz

In Alsdorf herrscht weiter Streit um nicht gezahlte Heizkosten in einer Wohnanlage. Der Betreiber des Wohnparks hatte eine mobile Heizungsanlage installieren lassen, nachdem der Energieversorger EWV die Fernwärme wegen ausbleibender Zahlungen abgestellt hatte. Die EWV will diese mobile Heizungsanlage jetzt kappen. Das sei ohne "vollstreckbaren Titel" nicht möglich - und den gebe es bislang nicht, sagt der Anwalt des Betreibers der Wohnanlage. Er widerspricht damit der EWV.

Aktuell geht es in dem Konflikt um nicht gezahlte Heizkosten in Höhe von 116.000 Euro. So steht es auch in dem Vergleich, den der Betreiber mit der EWV vor Gericht geschlossen hat.

Vergleich vor Gericht muss rechtssicher sein

Damit es aber zur Vollstreckung kommen kann, muss der Text des Vergleiches jetzt nochmal überarbeitet werden, sagt die EWV. Auch der Betreiber könne sich nochmals bis Ende November äußern, heißt es.

Energiestreit und kein Ende - Alsdorfer Mieter müssen weiter bangen WDR Studios NRW 18.11.2024 00:47 Min. Verfügbar bis 18.11.2026 WDR Online

Von dem Streit sind vor allem ältere und pflegebedürftige Menschen betroffen. Die EWV hat ihnen angeboten mobile Heizgeräte und Duschen zur Verfügung zu stellen, wenn die mobile Heizanlage des Betreibers gekappt wird.

Bewohner sind die Leidtragenden

Doch die Bewohner sind aufgebracht. "Sie haben eine Streiterei untereinander. Und das wird auf dem Rücken von uns ausgetragen", sagte ein wütender Betroffener, bei einer Mieterversammlung in der vergangenen Woche. Eine andere Bewohnerin wurde nicht minder deutlich, als sie auf der Bürgerversammlung sagte: "Vollstrecken Sie Ihre Forderungen doch. Stattdessen werden wir jetzt als Druckmittel missbraucht."

Anwalt: "Wärmeversorgung war stets gesichert"

Der Rechtsanwalt des Wohnanlagenbetreibers spricht in diesem Zusammenhang von einer so wörtlich "Wildwest-Manier", die die EWV an den Tag lege. In einem Gespräch mit dem WDR stellte er nochmal klar, dass die Wärmeversorgung zu jedem Zeitpunkt in der betroffenen Wohnanlage sichergestellt gewesen sei und der Betreiber somit seiner Verpflichtung nachgekommen sei.

Unsere Quellen:

  • EWV Energie- und Versorgungs GmbH
  • Anwalt des Betreibers
  • Anwohner