Im Streit um die monatelangen Vollsperrungen der maroden A59 können die Anwohner im Düsseldorfer Süden auf weniger Einschränkungen hoffen als bisher geplant. Möglicherweise soll eine von zwei geplanten Vollsperrungen entfallen.
Bisher plant die Autobahn GmbH eine jeweils acht- bis zehnmonatige Vollsperrung - pro Fahrtrichtung. Dagegen wehren sich viele Anwohner, die ein Verkehrschaos vor ihrer Haustür fürchten und deshalb dagegen schon mehr als 7000 Unterschriften gesammelt haben.
Einspuriger Verkehr nach erster Sanierung?
Eine der möglichen Optionen: Sobald die erste Richtungsfahrbahn saniert ist, könnte auf dieser dann der Verkehr jeweils einspurig in beiden Richtungen fließen. "Für uns wäre das kein Problem, das muss aber mit den Städten abgestimmt werden", sagt Willi Kolks von der Autobahn GmbH.
Die erste der beiden langen Vollsperrungen, die im Herbst starten soll, wird sich laut Kolks aber wohl kaum vermeiden lassen. Denn weiter eine Spur pro Richtung offenzuhalten, würde das Risiko für eine ungeplante Sperrung deutlich erhöhen, weil die maroden Betonplatten dann vermutlich brechen würden, betont Kolks.
Ampeln und Tempo sollen Belastung abfedern
Die Autobahn GmbH kündigte an, für die Sanierungszeit zusätzliche Ampeln auf den Ausweichstrecken durch die Kommunen auf- und einzustellen, damit der Verkehr dort besser fließen kann. Außerdem sollen zwei Baufirmen parallel von beiden Enden der Baustelle mit der Arbeit beginnen, um schnellstmöglich voranzukommen.
Die Anwohner im Düsseldorfer Süden würden gerne beide Vollsperrungen vermeiden. Bereits bei mehreren kürzeren Sperrungen der A59 im vergangenen Jahr hatten sie ein Verkehrschaos vor ihrer Haustür erlebt - durch den gesamten Pendler- und Schwerlastverkehr.
Anwohner begrüßen Fortschritte
Der Bürgerverein Hellerhof, der die Unterschriften gegen die Sperrungen sammelt, begrüßte die Fortschritte beim Spitzentreffen. "Wir sind natürlich dankbar über jeden kleinen Schritt, der in die richtige Richtung geht, um möglichst hier eine Erleichterung zu schaffen, im Düsseldorfer Süden und den Nachbargemeinden", sagte der Vereinsvorsitzende Claus Erkelenz dem WDR.
Man sei nun gespannt, wie die endgültige Sanierungsplanung aussehen werde und welche Entlastungen es tatsächlich für die Anwohner geben wird, so Erkelenz.
Prüfung aller Optionen bis Juni
"Dass eine zweite lange Vollsperrung wohl vermieden werden kann, ist schon mal ein Erfolg und eine Entlastung für die Anwohner", betont Düsseldorfs Verkehrsdezernent Jochen Kral. Ob auch für die erste Sanierungsphase ab Herbst noch Alternativen möglich sind, wird in den kommenden Wochen analysiert.
Bis Anfang Juni wollen die betroffenen Kommunen Düsseldorf, Langenfeld und Monheim zusammen mit der Autobahn GmbH alle Möglichkeiten prüfen, um zu entscheiden, wie die Sanierung und die Umleitungen am verträglichsten umgesetzt werden können. Dann soll ein Ergebnis, sprich ein aktueller Sanierungsplan für die marode A59 präsentiert werden.
A59-Sanierung in Düsseldorf: Eine Vollsperrung könnte wegfallen. WDR Studios NRW. 29.04.2025. 00:40 Min.. Verfügbar bis 29.04.2027. WDR Online.
Quellen:
- Willi Kolks, Autobahn GmbH
- Jochen Kral, Stadt Düsseldorf
- Bürgerverein Hellerhof