Die hohe Inflation der vergangenen Jahre hat zur Folge, dass immer mehr Menschen in Düsseldorf auf die Lebensmittelspenden der Tafel angewiesen sind. "Mittlerweile sind wir in der Mitte der Gesellschaft angekommen", erklärt Eva Fischer von der Tafel Düsseldorf, "wir unterstützen Familien, Rentnerinnen und Rentner Alleinerziehende, sehr viele Menschen."
"Wir können nicht die Aufgaben des Sozialstaats übernehmen"
Ein wesentlicher Grund war der Beginn des Krieges in der Ukraine, der einen starken Anstieg der Preise für Lebensmittel zur Folge hatte. Seitdem hat die Zahl der Menschen, die auf die Tafel angewiesen sind, stark zugenommen, in manchen Stadtteilen hat sie sich sogar verdoppelt. Eva Fischer befürchtet, dass die Tafeln die Belastungsgrenze erreichen könnten, "wir können nicht die Grundversorgung, die Aufgaben des Sozialstaats übernehmen."
Düsseldorfer Tafel braucht Geldspenden
Gleichzeitig geht die Menge der Lebensmittelspenden zurück. Das führt dazu, dass verstärkt rationiert werden muss, das Angebot an Lebensmitteln für die Bedürftigen ist darum nicht mehr ganz so üppig. An manchen Tagen gibt es zum Beispiel weniger Milchprodukte als sonst.
Um Lebensmittel zu lagern, abzuholen und zu verteilen, ist die Düsseldorfer Tafel außerdem auf Geldspenden angewiesen. Zusammen mit dem Fernsehkoch Björn Freitag wurde jetzt ein Imagefilm produziert, mit dem für Geldspenden geworben wird.
Ehrenamtler machen die Tafel möglich
Positiv ist, dass das ehrenamtliche Engagement weiterhin groß ist, rund 400 Ehrenamtler unterstützen die Düsseldorfer Tafel, holen Lebensmittel zum Beispiel an Supermärkten ab und verteilen sie an den Ausgabestellen. "Auf der einen Seite freue ich mich über drei Jahrzehnte ehrenamtliches Engagement", freut sich der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stefan Keller, "trotzdem würde uns alle freuen, wenn es die Tafel gar nicht geben müsste."
Unsere Quelle:
- Tafel Düsseldorf
- Reporter vor Ort