Besonders schlimm war die Lage am Mittwoch in den Mittelmeer-Regionen Andalusien, Murcia und Valencia. Vielerorts wurden dort Straßen, Häuser und Felder überschwemmt sowie Autos und Bäume von den Wassermassen mitgerissen. Mehr als 50 Menschen kamen nach Angaben der spanischen Behörden ums Leben.
Allein in der östlichen Autonomen Gemeinschaft Valencia seien mindestens 13 Menschen gestorben, berichtete der spanische Staatssender RTVE unter Berufung auf die Polizeieinheit Guardia Civil. Weitere werden demnach noch vermisst.
Vergleichbar mit Überschwemmungen in den Jahren 1996 und 2007
Bereits 1996 und 2007 hatte es in Spanien katastrophale Überschwemmungen gegeben. "Das aktuelle Unwetter ist auf Augenhöhe mit diesen Ereignissen", sagt Jürgen Vogt von der WDR-Wetterredaktion. Seit Montag sei zum Beispiel in der Region Valencia verbreitet mehr als 200 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Punktuell sei es wohl noch schlimmer gewesen, erklärt Vogt. Eine einzelne Wetterstation in der Region habe 445 Liter Regen in nur 24 Stunden gemeldet. "Das ist die Menge, die in Düsseldorf sonst innerhalb eines halben Jahres fällt."
Hohe Wassertemperaturen begünstigen Unwetter
Erst vor zwei Wochen waren extreme Unwetter über Frankreich gezogen und hatten auch dort schwere Schäden verursacht. Ein wichtiger Grund für diese Serie liege auch in den aktuell sehr hohen Wassertemperaturen im Mittelmeer, so Vogt: "Zurzeit ist es je nach Region zwei bis drei Grad wärmer als im langjährigen Mittel." Die hohen Wasser- und Lufttemperaturen begünstigten die Entstehung und erhöhten die Intensität von Unwettern. "Das heißt nicht, dass es solche Ereignisse früher nicht gab. Aber sie werden häufiger."
In NRW bleibt es zunächst grau und regnerisch
In NRW bleibe es hingegen vorerst beim ruhigen Herbstwetter, so Vogt. Die Wetterlage in Südeuropa habe aktuell keinen Einfluss auf Deutschland. In Nordrhein-Westfalen ist es am Mittwoch stark bewölkt, vor allem im Sauerland regnet es. Die Temperaturen liegen bei für die Jahreszeit recht milden 13 bis 16 Grad. In den kommenden Tagen ändert sich wenig in den Prognosen.
Erst am Samstag kühlt es etwas ab. Das Wochenende bleibt abgesehen von Morgennebel und einigen kurzen Schauern recht trocken. Hin und wieder zeigt sich auch die Sonne. Ein Wintereinbruch ist vorerst nicht in Sicht.
Unsere Quellen:
- Interview mit WDR-Meteorologe Jürgen Vogt
- Nachrichtenagentur dpa
Über dieses Thema berichten wir im WDR am Mittwoch auch im Fernsehen: Aktuelle Stunde, 18.45 Uhr.