Grönemeyer verbietet der CDU, seinen Song im Wahlkampf zu verwenden
Stand: 05.11.2024, 16:30 Uhr
Ende Oktober hatte die Junge Union (JU) bei ihrem Treffen in Halle in Sachsen-Anhalt während des Einlaufens von Kanzlerkandidat Friedrich Merz den Grönemeyer-Song "Zeit, dass sich was dreht" abgespielt. Doch damit ist jetzt Schluss.
Das bestätigte Herbert Grönemeyers Medienanwalt Christian Schertz. Der Sänger verlangt demnach, dass die CDU und die Jugendorganisation JU den Song nicht mehr für Wahlwerbezwecke nutzen, öffentlich aufführen oder sonst verbreiten. Außerdem müsse die bisherige Verbreitung online gelöscht werden.
Man behalte sich weitere juristische Schritte vor, hieß es. Bei dem JU-Treffen in Halle wurde nicht Grönemeyers Originalversion des Songs aus dem Jahr 2006 gespielt, sondern eine Neu-Interpretation mit Rapper $oho Bani. Dieser hatte schon vor einigen Tagen mit rechtlichen Schritten gedroht.
Der Vorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, hat mittlerweile auf Grönemeyers rechtliche Schritte reagiert. In einem Post auf der Plattform X zitiert er einen weiteres Lied des Sängers und fragt:
Immer wieder Song-Verbote im US-Wahlkampf
In den USA kommt es immer wieder vor, dass sich Musikerinnen und Musiker dagegen wehren, dass ihre Songs bei Wahlkampfveranstaltungen gespielt werden. In den letzten Jahren hat das vor allem den Republikaner Donald Trump getroffen - etwa durch Rihanna, Adele oder Bruce Springsteen. Auch Sängerin Beyoncé wollte nicht, dass Trump ihren Titel "Freedom" in einem Video verwendet.
Beyoncé macht Wahlkampf für Kamala Harris
Beyoncé beim Harris-Wahlkampf im texanischen Houston.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch immer wieder Musiker, die für aktiv Wahlkampf machen. Beyoncé ist zum Beispiel vor einigen Tagen bei einer Veranstaltung von Kamala Harris aufgetreten und hat für die Demokratin geworben. Ihr Song "Freedom" war auch so etwas wie die Wahlkampf-Hymne von Trumps politischer Gegnerin. Für Donald Trump setzt sich zum Beispiel Musiker Kid Rock ein.
Unsere Quellen:
- Material der Nachrichtenagenturen dpa und AP
- Meldungen des Radiosenders Cosmo von WDR, radio Bremen und RBB
- Posting von JU-Chef Johannes Winkel auf der Plattform X
Über dieses Thema berichten wir am 5. November 2024 auch im WDR-Fernsehen: Aktuelle Stunde, 18:45 Uhr.