Fahne mit dem offiziellen Design des Eurovision Song Contest (ESC) 2025

Eurovision Song Contest: Heute Finale des deutschen Vorentscheids

Stand: 01.03.2025, 06:00 Uhr

Wer singt für Deutschland beim Eurovision Song Contest (ESC)? Das Wort hat heute das TV-Publikum. Neun Kandidaten sind im Rennen.

Es ist der weltweit am meisten beachtete Musikwettbewerb: Der Eurovision Song Contest (ESC) lockt jedes Jahr Millionen von Menschen vor die TV-Geräte. Bei dem Wettbewerb, bei dem jedes teilnehmende Land eine Solosängerin, einen Solosänger oder eine Band ins Rennen schickt, schnitt in den vergangenen Jahren Deutschland eher schlecht ab.

Das soll in diesem Jahr anders werden. Dafür will nicht zuletzt Stefan Raab sorgen. Der Entertainer ist zurück auf der großen Bühne und hat sich als Boss einer Jury auf die Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten gemacht. Zur Erinnerung: Raab ist der Mann hinter dem Erfolg zum Beispiel von Lena Meyer-Landrut, die im Jahr 2010 mit ihrem Hit "Satellite" Siegerin beim Eurovision Song Contest in Oslo wurde.

Deutscher Act wird mit vier großen Primetime-Shows ermittelt

Thorsten Schorn mit Mikrofon (Nahaufnahme)

Thorsten Schorn

Gemeinsam mit ARD und RTL startete Raab Ende 2024 eine neue Show mit dem Titel "Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?“ In den ersten drei Live-Sendungen wählten Raab und seine Jury die besten Musik-Acts aus. Im Finale, der vierten Live-Show – sie wird aus Hürth bei Köln ausgestrahlt – küren heute Abend die Zuschauerinnen und Zuschauer vor den Fernseher den Gewinner-Act. "Dieses Mal den deutschen Act mit vier großen Primetime-Shows zu ermitteln, ist dem Eurovision Song Contest angemessen und würdig, das sollten wir immer so machen", sagt WDR-Moderator Thorsten Schorn. Schorn wird auch 2025 den Eurovision Song Contest kommentieren.

Auch dass Stefan Raab bei der Kandidaten-Auswahl wieder mitmischt, stößt bei Schorn auf eine positive Resonanz.

"Stefan Raab kann in Sachen ESC eine wunderbare Bilanz aufweisen. Sechs Mal hat er bislang seine Finger im Spiel gehabt. Und sechs Mal sind diese Beiträge im Finale in den Top Ten gelandet." WDR-Moderator Thorsten Schorn

Jury um Stefan Raab traf Vorauswahl

Stefan Raab

Stefan Raab

Ob es auch in diesem Jahr so kommt? Noch steht es in den Sternen. Raab und seine Mitjuroren Elton, Yvonne Catterfeld und Max Giesinger haben unter zig Bewerbern neun Kandidaten ausgewählt, die sie für geeignet halten. Viele Fans stören sich allerdings daran, dass die Jury die saarländische Metallband From Fall To Spring aussortierte.

Abor & Tynna beim deutschen ESC-Vorentscheid

Tynna

Dafür kam das bei den Fans mitfavorisierte Geschwisterduo Abor & Tynna mit seinem deutschsprachigen Lied "Baller" weiter. Während die 24 Jahre alte Tünde "Tynna" Bornemisza singt, sorgt ihr Bruder Attila "Abor" Bornemisza mit dem Cello für eine besondere Note. Sollte "Baller" gewinnen, würde Deutschland das erste Mal seit 2007 mit Roger Cicero und "Frauen regier'n die Welt" einen deutschsprachigen Starter schicken. Auch die aus Franken stammende Band Feuerschwanz, die mit einem Mix aus Mittelalteroptik und einem von feuersprühenden E-Gitarren begleiteten Heavy Metal eine spektakuläre Bühnenshow bot, singt mit ihrem "Knightclub" einen deutschen Text.

Große musikalische Bandbreite im Vorentscheidsfinale

Benjamin Braatz beim deutschen ESC-Vorentscheid

Benjamin Braatz

Das Vorentscheidsfinale wird eine große musikalische Breite bringen. Die drei qualifizierten Solosängerinnen zeigen mit der düster auftretenden 23-jährigen Julika, der poppigen Leonora und der etwas verträumten Balladensängerin Lyza ganz unterschiedliche Auftritte. Auch der vom Stil her an die 70er Jahre erinnernde 24-jährige Benjamin Braatz aus Hagen setzt eine ganz eigene Note.

Optisch spektakulär und mit einer mitreißenden Sängerin tritt die Münchner Band Cosby mit ihrem "I'm Still Here" auf. Abgerundet wird das Teilnehmerfeld durch die deutsch-britische Band The Great Leslie und den in Berlin lebenden britischen Songwriter Moss Kena. Dieser hatte vor einigen Jahren mit dem Projekt Purple Disco Machine und dem Lied "Fireworks" schon einen Nummer-eins-Hit.

Wie tickt Deutschland gerade musikalisch?

Wer nun am Ende vorne liegen wird? "Bei allen Überlegungen, mit welchem Song wir vielleicht die aussichtsreichsten Chancen hätten, geht es im Vorentscheid doch vor allem um die größtmögliche Identifikation mit dem deutschen Beitrag", sagt Schorn. Denn der Sieger, die Siegerin soll schließlich zeigen, wie Deutschland musikalisch gerade tickt.

Quellen:

  • Gespräch mit WDR-Moderator Thorsten Schorn
  • Nachrichtenagentur AFP

Den ESC-Vorentscheid gibt es am Samstag, 1. März, ab 20.15 Uhr live zu sehen u.a. im Ersten und in der ARD-Mediathek.