Während des Demonstrationszuges durch den Duisburger Stadtteil Homberg skandierten die Protestteilnehmer Slogans wie "Duisburg nazifrei!“ oder forderten ein Verbot der AfD. Nach etwa einer Stunde zog die Demonstration zum Versammlungsort der AfD, der Glückauf-Halle. Die hatte die Polizei weiträumig abgesperrt. Sie ließ die Demonstranten nur auf Rufweite an die Halle heran.
Ein WDR-Reporter vor Ort berichtete, dass viele der Demonstrierenden, die teils aus dem gesamten Ruhrgebiet angereist waren, aufgebracht gewesen seien und sagten, es sei höchste Zeit für Proteste gegen die AfD. Auch Familien waren vor Ort.
"Es geht um unsere Zukunft"
Eltern erklärten gegenüber dem WDR, man müsse an die Zukunft der Kinder denken - und gegen die AfD aufstehen. Eine Frau sagte: "Bei mir ist das Fass übergelaufen, wir müssen jetzt Flagge zeigen!" Eine andere meinte gegenüber dem WDR: "Eigentlich müssten noch viel viel mehr Menschen hier sein und Position beziehen für die Demokratie." Eine Schwangere betonte: "Ich finde es wichtig hier zu sein, es geht um unsere Zukunft."
Zu dem Protest hatten mehrere Gruppen aufgerufen, darunter Kirchen, Gewerkschaften und Sozialverbände. Auch lokale Bundestagsabgeordnete von Sozialdemokraten und Grünen beteiligten sich, ebenso der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link (SPD).
Vor der Glückauf-Halle sei die Stimmung ziemlich hochgekocht, berichtete der WDR-Reporter vor Ort am Nachmittag. Aus der Menge der Anti-AfD-Demonstranten heraus sei es zum Böllerwurf gekommen. Verletzt wurde laut Polizei niemand.
Viel mehr Demonstrierende als erwartet
150 Demonstrierende waren ursprünglich in Duisburg angemeldet, aber es wurden immer mehr. Am Nachmittag meldete die Polizei Duisburg etwa 2.400 Teilnehmende. Auch in Düsseldorf fand eine Protestaktion vor dem Landtag statt - für ein Verbot der AfD. Dort kamen am Nachmittag etwa 650 Menschen zusammen.
Auslöser der Proteste waren Berichte über ein Geheimtreffen von AfD-Leuten mit Rechtsextremen: In Potsdam sollen sich unter anderem Vertreter der Alternative für Deutschland mit einem ehemaligen Kopf der Identitären Bewegung (IB) getroffen haben, um Ideen zu millionenfachen Abschiebungen von Menschen mit Migrationsgeschichte durchzuspielen.
Die in Potsdam diskutierten Vertreibungspläne haben auch in den Sozialen Medien Betroffenheit hervorgerufen. Viele forderten öffentlichen Widerstand und Proteste gegen die Partei.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Polizei-Informationen