Er war beliebt, erfolgreich und verwickelt in die schwerste Krise der CDU: Am 4. November 1999 erlässt die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl gegen Walther Leisler Kiep wegen Steuerhinterziehung. Und das ist erst der Anfang.
Einen Tag nach dem Haftbefehl gegen ihn stellt sich Ex-CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep am 5. November den Behörden. Er erklärt, die 1991 vom Waffenhändler Karlheinz Schreiber in seinem Beisein an den langjährigen CDU-Steuerberater Horst Weyrauch in einem Koffer bar in der Schweiz übergebene Million sei als Parteispende an die CDU gegangen. Ein paar Wochen später wird ein Ermittlungsverfahren gegen Ex-CDU-Parteichef Helmut Kohl eröffnet. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Andreas Polk (Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin, Beirat und Mitglied bei Transparency International Deutschland)***
Gut acht Jahre später wird das Leisler Kiep zum Verhängnis: Am 4. November 1999 erlässt das Amtsgericht Augsburg Haftbefehl gegen ihn. Der frühere CDU-Schatzmeister soll das Geld für die Vermittlung eines Panzergeschäfts der Thyssen AG mit Saudi-Arabien bekommen haben.
Am 5. November 1999 stellt sich Leisler Kiep der Justiz. Seine Aussage bringt
einiges ins Rollen. Es stellt sich schließlich heraus: Unter Parteichef Helmut Kohl existiert ein ganzes System von Auslandskonten und schwarzen Kassen, über das die CDU unter anderem Wahlkämpfe und Parteitage mitfinanziert hat.
In diesem Zeitzeichen erzählt Martina Meißner:
- Welche Rolle der Verein "Staatsbürgerliche Vereinigung" damals bei der Parteienfinanzierung spielt,
- wie ein Untersuchungsausschuss des Bundestages die CDU-Spendenaffäre beleuchtet,
- wie sich Ex-CDU-Parteichef Helmut Kohl in der Affäre verhält,
- welche Regeln das Parteiengesetz heute für Spenden vorsieht.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Andreas Polk (Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin, Beirat und Mitglied bei Transparency International Deutschland)
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Martina Meißner
Redaktion: Frank Zirpins