Am 28.4.1905 wird in Frankreich der erste wissenschaftlich anerkannte Intelligenztest vorgestellt - ursprünglich entwickelt, um Kindern mit Lernschwächen zu helfen.
Lange wird Intelligenz auch in der Medizin mit wenig trennscharfen Begriffen erfasst. Im Auftrag des französischen Erziehungsministeriums entwickeln der Psychologie-Professor Alfred Binet und sein Kollege Théodore Simon deshalb Anfang des 20. Jahrhunderts ein Verfahren, das genaue Messungen ermöglichen soll. *** Gesprochen haben wir für das Zeitzeichen unter anderem mit: Prof. Tanja Gabriele Baudson, Entwicklerin von IQ-Tests, Dozentin am Lehrstuhl für Psychologische Diagnostik, Differentielle Psychologie und Psychologische Methoden an der Charlotte-Fresenius-Universität in Wiesbaden ***
- warum Hochbegabung gleichermaßen Segen und Fluch ist,
- warum Schulleistungen nicht unbedingt etwas über Intelligenz aussagen,
- mit welcher Formel der Intelligenzquotient berechnet wird,
- wie Intelligenztests auch missbräuchlich angewendet werden.
1882 wird in Frankreich die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Das Problem: Viele Kinder sind es nicht gewohnt, stundenlang stillzusitzen und einem Lehrer zuzuhören.
Man will herausfinden, ob das nur Anpassungsschwierigkeiten sind oder den Kindern die kognitiven Fähigkeiten fehlen, dem Unterricht zu folgen. Kinder, die nicht in der Lage sind, die normale Schule zu besuchen, sollen in Sonderklassen besonders gefördert werden. Zuvor aber sollen sie eingehend untersucht werden, so beschließt es eine vom Bildungsministerium einberufene Kommission.
Am 28. April 1905 wird der erste wissenschaftlich anerkannte Intelligenztest vorgestellt - der Binet-Simon-Test, benannt nach seinen beiden Schöpfern, dem Psychologen Alfred Binet und seinem Assistenten Théodore Simon. Ihr Ansatz: eine Messskala der Intelligenz, basierend auf einer Reihe von Tests mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad.
Das ist unsere wichtigste Interviewpartnerin:
- Prof. Tanja Gabriele Baudson, Entwicklerin von IQ-Tests, Dozentin am Lehrstuhl für Psychologische Diagnostik, Differentielle Psychologie und Psychologische Methoden an der Charlotte-Fresenius-Universität in Wiesbaden
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Marko Rösseler
Redaktion: Matti Hesse und Christoph Tiegel
Technik: Sarah Fitzek