- Sendehinweis: WDR 4 mit Stefan Verhasselt | Heute, 10.00 - 14.00 Uhr | WDR 4
Beim Psychologen. Ein Mann liegt auf der Coach und sagt: Ich höre den ganzen Tag Loriot-Zitate. Und der Psychologe antwortet: Ach, was! Dieser Cartoon ist nicht von Loriot, sondern von einem Zeichner, der ihn verehrt hat. Er bringt es auf den Punkt. "Das Ei ist hart." "Mit ihnen teilt meine Ente das Wasser nicht." "Früher war mehr Lametta." Sätze aus den berühmten Sketchen von Loriot begleiten uns durchs Leben.
Da ist es Zeit für eine große Ausstellung. Die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen liefert sie. Das Publikum sieht ganz frühe Zeichnungen, die Zeit, als Loriot sich mit Werbezeichnungen durchschlug und seinen Stil entwickelte. Die Männchen mit den Knollennasen wurden sein Markenzeichen. Die Verehrung für Möpse (die Hunde natürlich), sein herrliches Gespür für Missverständnisse, humoristische Ratschläge für alle Lebenslagen – jedes Kapitel bekommt Raum. Und man geht durch die Räume, lacht, gluckst, schmunzelt. Und wird daran erinnert, dass Loriot ein komisches Genie war.
Auch der Mensch hinter den Gags bekommt Raum. Ein Mann, der zwar aus einer adligen Offiziersfamilie stammte, aber die Armut kannte. Einer, der immer hart gearbeitet hat, der an jeder Pointe so lange feilte, bis sie perfekt war. Und der auch politische Botschaften nicht scheute. Ein ganzer Raum ist einer Ausstellung 1985 in der DDR gewidmet, im Dom seiner Geburtsstadt Brandenburg. Eine staatliche Genehmigung gab es nicht, die Plakate wurden von Hand gemalt, weil es keine Druckerlaubnis gab. Es wurde zu einem deutsch-deutschen Ereignis, wenige Jahre vor der Wiedervereinigung.
Loriot hat Opern inszeniert und die Bühnenbilder selbst entworfen. Die Modelle stehen in der Ausstellung. Und natürlich gibt es viele Bilder von den Sketchen mit der unvergessenen Evelyn Hamann, eine Filmdokumentation läuft ebenfalls. Schöner kann man kaum an den großen Loriot erinnern.
Termine:
Bis zum 18. Mai in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen.
Dienstag bis Sonntag, 11:00 – 18:00 Uhr.