Sie singen ein plattdeutsches Lied über die See. Direkt danach folgen Popsongs von Depeche Mode oder Spandau Ballet. Wenn sie Lust haben, singen LaLeLu auch einen Artikel des Grundgesetzes. Man weiß selten, was als nächstes kommt in einem Konzert dieser abgedrehten A-Cappella-Comedy-Gruppe. Und genau das begeistert das Publikum.
Viel unterschiedlicher als diese vier können Menschen kaum sein. Einer der Herren (Frank Valet) trägt einen Rock, der zweite (Jan Melzer) lange Haare wie ein langsam alternder Hippie und bezeichnet sich selbst als Rampensau. Der dritte (Tobias Hanf) sieht aus wie ein braver Sparkassenangestellter, ist aber ein explosiver Kabarettist, der grandios Stimmen nachahmen kann. Sogar Olaf Scholz hat er drauf, und das will was heißen, denn der hat nur wenige stimmliche Eigenschaften, die sich gut parodieren lassen.
Und dann gibt es noch die Dame des Ensembles, die Finnin Sanna Nyman, ein dauerexplosives Temperamentsbündel. Sie hat kein Zwitscherstimmchen, sondern eine Charakterröhre, was perfekt zu der ungewöhnlichen Truppe passt. "Alles richtig gemacht" heißt das aktuelle Programm von LaLeLu, fast alle Texte haben sie – mit Unterstützung von Sören Sieg – selbst geschrieben, zum Teil haben sie auch die Melodien komponiert.
Extrem witzige Texte – darunter einige herrliche Wortspiele – verbinden sich mit hoher musikalischer Qualität. Hier ist eine eingespielte Gruppe am Werk, bei der jeder Atmer stimmt. Gleichzeitig ist immer Platz für Spontaneität und Reaktionen auf Zwischenrufe des Publikums. Und am Ende wird es schon ein bisschen vorweihnachtlich, mit dem Lied "LaLeLuja". Ein riesiger Spaß, intelligente Unterhaltung, A-Cappella-Comedy vom Feinsten.
Termine:
8. November Aula des Schulzentrums Ostheim Köln, 9. November Aula des Gymnasiums Plettenberg, im Dezember u. a. im Haus der Springmaus Bonn, Konzert Theater Coesfeld.