Ein Teddybär - beschmiert mit Farbe, versunken in einer wüsten
Landschaft aus Atelierabfällen: leere Farbflaschen, Pinsel, Gläser,
Zigarettenkippen, vergammelte Essensreste. Neun Jahre lang hat
Dieter Roth an seinem "Bild mit Teddybär" gearbeitet, bis er es
1995 vollendete. Aus den Requisiten seines Alltags hat er eine
Collage geschaffen, das Spielzeug seiner Enkel mit dem Künstlermüll
arrangiert, das Kindlich-Leichte mit dem Zerstörerischen
kombiniert. Doch was auf den ersten Blick chaotisch erscheint,
unterliegt einer inneren Ordnung: Reale Gegenstände finden
spiegelbildlich ihr gemaltes Gegenüber. So entstand eine Art
dreidimensionales Selbstporträt, eingefrorene Lebenszeit - und doch
dem Verfall preisgegeben. "Die Maden sind meine Mitarbeiter", hat
Dieter Roth einmal gesagt.