Es ist ein Prestigebau im Duisburger Norden: das Pumpwerk Alte Emscher. Errichtet wurde es 1914 vom Architekten Alfred Fischer (1881-1950), einem Wegbereiter der Moderne im Wilhelminischen Kaiserreich, im Auftrag der Emschergenossenschaft. Bis heute verhindert es Hochwasserkatastrophen in der durch Bergschäden abgesackten Region.
Vorläufer der Bauhaus-Architektur
Monumental thront auf dem kreisrunden Gebäude eine Stahlbetonhaube mit einem Durchmesser von 41 Metern – seinerzeit nach der Breslauer Jahrhunderthalle die zweitgrößte freigespannte Betonkuppel in Deutschland. Die schlichte Fassade ist funktional gegliedert und verweist auf die sich erst später entfaltende Bauhaus-Architektur. Ein umlaufendes Gesims über dem Sockel markiert den Hochwasserstand. Die darüber liegenden Fenster korrespondieren mit der Kranbahn im Inneren. Die Bogenfenster der Dachlaterne leiten zusätzliches Licht ins Gebäude.Heute sind die alten Dieselpumpen durch computergesteuerte Elektromaschinen ersetzt. Die frühere 10.000-Volt-Anlage zur Stromversorgung ist stillgelegt – ein Museumsstück mit faszinierender Mechanik.
Seit 1999 steht das Pumpwerk unter Denkmalschutz – seine Arbeit aber hat es nicht eingestellt. Tag für Tag, Nacht für Nacht wird das Wasser der Emscher über Druckrohrleitungen zum Rhein gepumpt, hält der kreisrunde Bau selbst bei Überschwemmungen dem Wasserdruck stand.
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Autorin: Martina Müller