Eigentlich kostet das Woodstock-Festival 18 Dollar Eintritt. Doch die Fans überrennen einfach die Absperrungen, und schließlich geht Woodstock als "Free Festival" in die Geschichte ein. Dabei will Organisator Michael Lang eigentlich so viel Geld verdienen, dass er ein Studio bauen kann:
Während das Festival im vollen Gange ist, verlangen die Manager von The Who und Grateful Dead plötzlich ihre Gage - in bar und im Voraus. Das führt dazu, dass Organisator Joel Rosenmann mitten in der Nacht einen großen Batzen Bargeld auftreiben muss:
Der Film zum Festival fängt die Woodstock-Atmosphäre packend ein, gewinnt einen Oscar und ist auch kommerziell erfolgreich: Über fünf Millionen Dollar spielt die Dokumentation in den ersten vier Monaten nach dem Kinostart ein.
In Deutschland nimmt man erst 1970 so richtig Notiz von Woodstock, als der Film und der dazugehörige Soundtrack erscheinen. Die Medien sehen das Phänomen aber eher kritisch:
Auch in Deutschland haben die Festivals großen Zulauf. Beim Essener Pop- und Blues-Festival, das im Oktober 1969 stattfindet, quetschen sich 14.000 Besucher in die Grugahalle. Kein Wunder, bei dem Line-Up. Unter anderem spielen dort Pink Floyd, Fleetwood Mac, Tangerine Dream, Deep Purple und Yes:
Im Jahr darauf findet das Festival erneut in Essen statt - mit Bands wie T.Rex, Moody Blues, Supertramp. Doch danach ist Schluss. Ähnlich wie in Woodstock schreiben auch hier die Veranstalter rote Zahlen:
Das Love-and-Peace-Festival, das im September 1970 auf der Ostseeinsel Fehmarn stattfindet, ist ebenfalls deutlich von Woodstock inspiriert. Das sieht man schon am Line-Up. Unter anderem treten dort die Woodstock-Veteranen Ten Years After, Canned Heat und Jimi Hendrix auf:
2009 gibt es eine Woodstock-Neuauflage am Original-Schauplatz, bei der viele gealterte Hippies in Nostalgie schwelgen. Allerdings bemängeln manche Besucher das Ambiente: Dieses sei viel zu aufgeräumt und geordnet im Vergleich zu damals...
Bei heutigen Festivals ist der Zuschauer oft nicht mehr Teil einer Bewegung wie in Woodstock, sondern ein ganz normaler Kunde, der möglichst viel konsumieren soll. Doch es gibt auch Ausnahmen: