Jakobskreuzkraut

Garten unterwegs: Heimische Wildpflanzen für Insekten 

Stand: 31.03.2025, 06:00 Uhr

Gärtner Markus Phlippen zieht es raus in die Natur. Er begibt sich für uns auf die Suche nach natürlicher Nahrung für unsere Insekten. 

Gartenexperte Markus Phlippen besucht einen Familienbetrieb in Straelen. Hier wird nicht die übliche Massenware produziert, sondern eine ganze Palette heimischer Wildpflanzen – die unseren Insekten als Nahrung dienen. Früher despektierlich „Unkraut” genannt, sind Wiesenmargeriten, Brennnessel, Löwenzahn und Co inzwischen wertvolle Pflanzen. Der Gartenbaubetrieb in Straelen gehört zu den wenigen Produktionsgärtnereien, die heimische Wildpflanzen vermehren. Jede noch so kleine mit Wildpflanzen bestückte Nische ist eine wichtige Rettungsinsel für unsere Insekten. 

Wichtige Insekten 

Insekten sind wichtige Bestäuber für Obst und Gemüse und Nahrungsquelle für Amphibien, Vögel und andere Tiere. Außerdem sind sie Bodenverbesserer, indem sie ihn durchlüften, organisches Material abbauen und Wasser filtrieren. 
Man sollte so früh wie möglich mit der Pflanzung beginnen, damit man möglichst viel bewirken kann, also eine lange Wachstums- und Blütezeit hat.  
Übrigens blühen regionale Wildpflanzen genau zu dem Zeitpunkt, zu dem auch die Insekten schlüpfen, die auf sie angewiesen sind. 

Heimische Wildpflanzen

Hier und heute 31.03.2025 06:10 Min. Verfügbar bis 31.03.2027 WDR

Kies

Kies ist eine gute Alternative für normale Blumenerde.

Markus Phlippen pflanzt eine schöne Mischung heimischer Wildpflanzen in einem Kasten. Ebenso lässt sich natürlich auch eine Ecke im Garten anlegen. Wählen Sie dafür einen sonnigen Standort. Normale Blumenerde ist zu üppig mit Nährstoffen versorgt. Es ist besser, sie mit Sand oder vergleichbaren mineralischen Materialien, z. B. Bims, Lavagranulat, Kies, etc. abzumagern. 

Insektenbiotop 

Botanik Gemeine Schafgarbe Kirschkönigin mit Blüten pink

Die Schafgarbe ist gut geeignet für sonnige Plätze.

Wir pflanzen diese wertvollen (jetzt blühenden) Pflanzen in unser kleines Insektenbiotop: Die Schafgarbe (Achillea millefolium) ist eine heimische Wildstaude mit großem Potenzial. Über 90 Insektenarten finden hier Nektar und Pollen. Man hat 46 Schmetterlingsarten an der Pflanze beim Nektartrinken beobachtet. Ein weiterer Vorteil ist die lange Blütezeit bis in den Herbst hinein. Manchmal findet man noch im Dezember blühende Schafgarben. Die Schafgarbe gehört daher in jeden naturnahen Garten. Durchlässiger humoser Boden und sonniger Standort sind ein Muss. 

Drei Fliegen haben es sich auf einer Margerite bequem gemacht

Die Wiesenmargerite wächst gut auf trockenem Boden.

Die Wiesenmargerite Leucanthemum vulgare) sieht wie ein großes Gänseblümchen aus, mit der typischen Korbblüte. Über 70 Wildbienenarten wurden schon an ihrer Blüte beobachtet, aber auch Käfer besuchen sie gern. Auch hier ist es gut, wenn der Boden nicht zu stickstoffhaltig, also zu gut gedüngt ist. Das ist ein wichtiger Punkt für viele Wildpflanzen. Sie mögen lieber einen mageren Boden.  

Witwenblume

Die Wiesen-Witwenblume ist eine ergiebige Nahrungsquelle für Schmetterlinge.

Die Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis) ist eine von Markus Phlippens liebsten heimischen Wildblumen und ideal für Schmetterlinge. Ihre hellviolette Blüte ist wunderschön. Sie kommt von Portugal bis Ostsibirien vor, hat also ein großes Spektrum, was die Standorte angeht. Hauptsache es ist sonnig, der Boden durchlässig und leicht feucht.