Das Landgericht Münster verurteilte den Autolackierer am Mittwoch (21.04.2010) wegen Mordes und stellte außerdem die besondere Schwere der Schuld fest. Das bedeutet, dass der Mann nicht nach 15-jähriger Haft freikommt. Im Mordprozess hatte der Kölner zugegeben, drei Menschen - seine Ex-Freundin und deren Eltern - umgebracht zu haben. Er berief sich allerdings auf Notwehr.
Zehn Monate alte Tochter überlebte
Nach Auffassung des Gerichts hat der Mann im August 2009 insgesamt 90 Mal auf die Opfer eingestochen. Mit einem Samuraischwert und Messern soll er sie brutal umgebracht haben. Tatort war eine Gartenlaube des Campingplatzes "Lönsquelle" im Coesfelder Ortsteil Lette. Nur seine damals zehn Monate alte Tochter ließ der Mann am Leben. Das 53 und 55 Jahre alte Elternpaar verbrachte als Dauercamper den Sommer auf dem Platz, wohnte aber wie die 29-jährige Tochter und Ex-Freundin des Täters in Gelsenkirchen.
Täter berief sich auf Notwehr
Dem Dreifachmord soll ein Streit um das Sorgerecht des gemeinsamen Kindes vorausgegangen sein. Während die Staatsanwaltschaft von einem geplanten heimtückischen Mord ausging, berief sich der Täter im Gespräch mit dem Gerichtspsychiater auf Notwehr. Er sei vom Vater der Ex-Freundin in der Nacht mit dem Schwert angegriffen worden und habe dann mit dem Messer zugestochen. Mit ihrem Strafmaß folgten die Richter dem Antrag der Staatsanwaltschaft.