23. Dezember 1920 - Irland wird durch britisches Gesetz geteilt

Stand: 23.12.2020, 00:00 Uhr

Nicht nur durch die Religion sind die Menschen in Irland tief gespalten. Bereits im Mittelalter erobern Engländer große Teile der grünen Insel. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts siedelt die englische Krone gezielt Protestanten in Nordirland an, was zur völligen wirtschaftlichen und politischen Entrechtung der traditionell katholischen Bewohner führt.

1801 hört der irische Staat auf zu existieren und wird dem Vereinigten Königreich einverleibt. Doch Ende des 19. Jahrhunderts erstarken nationalistische Bewegungen und fordern Irlands Unabhängigkeit.

Die Teilung Irlands wird eingeleitet (am 23.12.1920) WDR 2 Stichtag 23.12.2020 04:16 Min. Verfügbar bis 21.12.2030 WDR 2

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Befriedung Irlands durch Teilung

Vor allem in der Nordprovinz Ulster wehren sich die unionistischen Protestanten gegen eine Autonomie von Großbritannien. An Ostern 1916 beginnen bewaffnete katholische Rebellen, die bald die "Irisch-Republikanische Armee" (IRA) bilden, einen Aufstand. Nach fünf Tagen wird er von der britischen Armee brutal niedergeschlagen.

Den folgenden irischen Unabhängigkeitskrieg versucht London mit dem "Government of Ireland Act" zu befrieden. Das am 23. Dezember 1920 beschlossene Gesetz gewährt den Iren eine gewisse Autonomie und teilt das Land: in den katholischen Freistaat Irland und in Nordirland, wo die meisten unionistischen Protestanten leben.

Endloser Terror von beiden Seiten

König Georg V. setzt sich für Aussöhnung in Irland ein | Bildquelle: akg-images

Mit einer zur Aussöhnung auffordernden Rede kann König Georg V. den Norden an Großbritannien binden. Mit dem Süden Irlands gelingt das nicht. 1922 erkämpft die Nationalistenpartei Sinn Fein (gälisch: wir selbst) die völlige Autonomie unter dem Dach des United Kingdom. 1949 entsteht daraus die Republik Irland.

In Nordirland aber bricht der ungelöste Grundkonflikt von Protestanten und Katholiken in den 60er Jahren wieder aus. Paramilitärische Einheiten beider Seiten verüben zahlreiche Anschläge. Trauriger Höhepunkt wird der 30. Januar 1972, als britische Elitesoldaten in Derry ein Massaker anrichten und 13 Katholiken erschießen.

Karfreitagsabkommen bringt Frieden

Mehr als 20 Jahre lang tobt der Kampf um Nordirland, der im gesamten Königreich Hunderte von Todesopfern fordert. Erst als die IRA 1994 eine unbefristete Waffenruhe verkündet und die Briten 1997 die Sinn Fein als Gesprächspartner akzeptieren, kann der Frieden besiegelt werden.

Im Karfreitagsabkommen vom April 1998 einigen sich Großbritannien, die Republik Irland und die Parteien Nordirlands auf eine rein politische Suche nach Konsens. Der beschlossene Verbleib Nordirlands beim Königreich wird im Norden und Süden Irlands in unabhängigen Volksabstimmungen bestätigt.

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