"Mitmischen! beim Weltspiegel" 2024

Stand: 21.10.2024, 16:22 Uhr

18.10.2024, 16 bis 19 Uhr | Auch die zweite Ausgabe von "Mitmischen! beim Weltspiegel" kam bei den rund 150 Teilnehmenden sehr gut an. Interessierte hatten wieder die Möglichkeit, mit dem Moderationsteam des "Weltspiegel" und elf ARD-Auslandsstudios via Teams in den Dialog zu treten.

Pünktlich um 16:00 Uhr begrüßten Isabel Schayani (WDR), Redaktionsleiterin Ute Brucker (SWR), Natalie Amiri (BR) und Chefredakteur Andreas Cichowicz (NDR) in einer ersten großen Schalte die Teilnehmenden und berichteten von ihrer Arbeit beim „Weltspiegel“. Nicht nur von Deutschland aus, sondern auch vom europäischen Ausland, Nord- und Südamerika waren Interessierte eingeloggt, die sich im Vorfeld online um die Teilnahme beworben und den Eintrittslink erhalten hatten.

Das Weltspiegel-Moderationsteam. | Bildquelle: SWR/WDR/NDR/Hendrik Lüder/ BR/Markus Konvalin/SWR/Patricia Neligan

Das Team beantwortet zahlreiche Publikumsfragen, die schriftlich über den Chat oder mündlich gestellt werden. Neben viel Lob gibt es auch ein wenig Kritik. Zuschauerin Frauke bedauert, dass 2022 die Sendezeit des „Weltspiegel“ vorverlegt wurde: „Früher fühlte sich mein Sonntag etwas länger an“. Außerdem wundert sie sich, dass sie in der Mediathek oft nur die einzelnen Beiträge findet und nicht die gesamte Sendung, was, wie Brucker einräumt, daran liegt, dass diese als Letztes eingepflegt wird. Und ein junger Student schreibt: „Wenn ich über einen ihrer interessanten Beiträge im Freundeskreis berichte, fragen mich Leute manchmal, warum ich dieses Boomer-Fernsehen noch schauen würde.“ Er lobt die „ausgeglichene Arbeit“ und gibt gleichzeitig einen Auftrag: „Mehr junge Leute als Publikum erschließen!“

Nach einer Stunde geht die Reise dann los: Mit einem zweiten Teamslink landen die Teilnehmenden in einem der insgesamt 29 Auslandsstudios der ARD. Elf mischen heute mit: Johannesburg, Kiew, London, Los Angeles / San Francisco, Madrid, New York, Prag, Rom, Tel Aviv, Warschau und Washington. Das zwölfte, Studio Kairo, musste aufgrund der aktuellen politischen Entwicklungen im Berichtsgebiet kurzfristig absagen. 

Studioleiterin Gudrun Engel und das Redaktionsteam in Washington. | Bildquelle: WDR/Screenshot

In Washington etwa begrüßt Studioleiterin Gudrun Engel die 20-köpfige virtuelle “Reisegruppe” bei strahlendem Sonnenschein vom Studiodach: „Hier machen wir viele Live-Schalten, weil die Aussicht so schön ist. Und wir haben 330 Sonnentage im Jahr.“ Die Korrespondentinnen Kerstin Klein und Sarah Schmidt führen durch die Räume und erklären, was man zu einem Außendreh mitnehmen muss oder wie das Material, das sie aus dem Hurrikan-Gebiet oder von der Recherche-Reise durch die Swing-States mitgebracht haben, im Schnitt zu einem Fernseh- oder Socialmedia-Beitrag verarbeitet wird.

Aus der Sprechkabine meldet sich Radiomann Sebastian Hesse, der gerade mit Kollegen ein längeres Feature über die Amtszeit von US-Präsident Biden gemacht hat. Gemeinsam mit Toningenieurin Saskia Braun erstellt er aus seinem Material mehrere kurze Radiobeiträge. Die Socialmedia-Producerin Anna Julia Leier erklärt schließlich, wie sie Fernsehbeiträge in Reels für Instagram und Tik Tok im Hochformat umwandelt oder wie sie diese mittels einer speziellen kleinen Kamera selbst erstellt.

Dann stellt sich das Team den Fragen des Publikums, das sich vor allem für die Stimmung in den USA so kurz vor der Wahl interessiert. „Dieses Land ist einfach wahnwitzig groß“, sagt Hörfunk-Leiterin Katrin Brand, die es als einzige im ganzen Studio geschafft hat, alle amerikanischen Bundesstaaten zu bereisen. „Manche leben schon im 22., andere noch im 18. Jahrhundert“, so Brand. Ihre Einschätzung zur Wahl: „Im Moment steht es fifty fifty.“

Isabel Schayani im WDRforyou-Studio in Köln. | Bildquelle: WDR / Patric Jöst

Bei der abschließenden Runde um 18.30 Uhr im Plenum berichten einige der “Weitgereisten” von ihren Erlebnissen. Besonders anschaulich erzählt Luke, der in Dublin Nahostwissenschaft und Hebräisch studiert und eben im Studio Tel Aviv dabei war. Er war überrascht, wie klein das Team dort ist, erschüttert, dass die Mitarbeitenden nur noch freie Stunden und keine freien Tage mehr haben, und beeindruckt von ihrem Umgang mit der körperlichen und psychischen Belastung.
„Der Austausch hat mein Vertrauen in Ihre Berichterstattung bestärkt“, sagt Wolfram, der aus dem Studio Los Angeles zurückgekehrt ist. „Wir sind Menschen mit Stärken und Schwächen“, erwidert Schayani, „aber wir bemühen uns um Objektivität, und wir versuchen hier, so gut wir können, Ihnen unser Handwerk und unsere Seriosität zu zeigen, weil wir an dieses öffentlich-rechtliche System glauben.“

Am Ende werden alle Teilnehmenden noch gebeten, ihre Eindrücke in einem Schlagwort zusammenzufassen und in ein Umfrage-Tool einzugeben. „Leidenschaft steht in der Mitte!“, verkündet Moderatorin Isabel Schayani sichtlich erfreut den meistgenannten Begriff in der „Wortwolke“, umgeben von Vertrauen, Nahbarkeit und Engagement.