BHC und Gummersbach: Endspurt für Handballer im Bergischen Land

Stand: 30.05.2024, 18:25 Uhr

In der Handball-Bundesliga stehen die letzten beiden Spieltage an. Der Bergische HC hat nur noch eine minimale Restchance auf den Klassenerhalt, der VfL Gummersbach steht hingegen fast sicher in der Qualifikationsrunde zur European League.

Arnor Gunnarsson ist Realist. "Wir treffen auf zwei Weltklasse-Mannschaften", sagte vor den letzten beiden HBL-Saisonspielen der Isländer, der als einer der Coaches im Trainer-Trio beim Bergischen HC noch das Wunder möglich machen soll. Beziehungsweise: mehrere Wunder. Die ersten beiden Wunder wären Sensationssiege gegen die Füchse Berlin (Donnerstag, 20.30 Uhr) und Flensburg-Handewitt (Sonntag, 16.30 Uhr).

Diese würden das dritte Wunder erst bedingen: den sportlichen Klassenerhalt. Der ist rechnerisch noch drin, aber realistisch gesehen fast unmöglich. Denn der BHC (18:46 Punkte) hat vier Zähler Rückstand auf das rettende Ufer und den HC Erlangen (22:44), der am Mittwochabend gegen Stuttgart gewann und am letzten Spieltag in Hannover antritt.

HSV Hamburg wird Lizenz wohl erhalten

Trainer Gunnarsson sagte jüngst mit Blick auf die erforderliche Leistung im Endspurt gegen die Füchse Berlin, die in Mathias Gidsel den derzeit besten Handballer der Liga in ihren Reihen haben, sowie den European-League-Sieger Flensburg jedenfalls: "In der Abwehr können wir uns noch steigern. Um eine Chance zu haben, brauchen wir ein gutes Abwehr-Torhüter-Paket und dann eben wieder ein paar einfache Tore."

Weil gleich drei sportliche Wunder aber dann doch eher unrealistisch sind, ging der Blick der Handballer aus Solingen und Wuppertal zunächst auf den Lizenzstreit um den HSV Hamburg, der wegen einer Liquiditätslücke ohne Spielberechtigung für die Saison 2024/25 dastand. Doch es sieht so aus, als würde der HSV die Lizenz erhalten.

Ein dreiköpfiges unabhängiges Schiedsgericht als letzte Instanz erteilte am Donnerstag Hamburgs Handballern die Linzenz für die Bundesliga - allerdings unter einer Bedingung. Der HSV muss der HBL bis Mittwoch (5. Juni) eine zusätzliche Sicherheitsleistung erbringen.

Gummersbach so gut wie in der Quali zur European League

Im Oberbergischen - und elf Tabellenplätze weiter oben - sieht die Welt hingegen ganz anders aus. Das Team von Trainer Gudjon Valur Sigurdsson hat mit dem BHC gemeinsam, dass es noch gegen die SG Flensburg-Handewitt (Donnerstag, 19 Uhr) geht, mehr aber nicht.

Gummersbach düpierte zuletzt eindrucksvoll den deutschen Meister THW Kiel mit 40:29, rechnet sich nun auch in Flensburg eine realistische Chance aus. Rückraumspieler Arnor Oskarsson sagte: "Es ist immer schwer in der Campushalle zu spielen, weshalb wir nur wenige Fehler machen dürfen und aus einer soliden Abwehr heraus den einen oder anderen Konter fahren wollen." Ein Sieg würde Platz sechs und damit den sicheren Einzug in die Qualifikationsrunde zur European League sichern.

Aber auch eine Pleite wäre hinnehmbar. Denn die Ausgangslage für das Sigurdsson-Team ist mit 39:25 Zählern sehr komfortabel. Hannover-Burgdorf (37:29) kam am Mittwoch bei der HSG Wetzlar nur zu einem 32:32. Hannover kann zwar theoretisch noch nach Punkten gleichziehen, doch Gummersbach hat noch eine Partie mehr zu bestreiten und eine um 31 Treffer bessere Tordifferenz. Das letzte Saisonspiel gegen FA Göppingen (Sonntag, 16.30 Uhr) könnte bei einem Sieg in Flensburg schon nur noch ein reines Schaulaufen sein.