Bergischer HC will nach Aufstieg auch ungeschlagen Meister werden

Stand: 30.04.2025, 15:31 Uhr

Der Aufstieg steht fest, die Meisterschaft ist zum Greifen nah, und der Klassenerhalt in der HBL soll folgen - die Ziele des BHC.

Von Christian Zelle

Die Handballer des Bergischen HC haben den Aufstieg sicher, ihr Siegeshunger ist damit jedoch nicht gestillt. Mit zwölf Siegen in Serie ist der BHC in diesem Kalenderjahr ungeschlagen und will das zumindest bis zum Saisonende, am liebsten aber bis Silvester, bleiben. Das dürfte spätestens in der zweiten Jahreshälfte gegen die stärkere Konkurrenz in Liga eins etwas komplizierter werden.

BHC will nach dem Aufstieg auch den Zweitliga-Titel

Einen großen Unterschied zur HBL sieht Fabian Gutbrod, Sportlicher Leiter des BHC, in der 2. Liga nicht, auch wenn es in der Spitze Clubs mit wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gebe, mit denen man nur schwer konkurrieren könne. Der 36-Jährige weiß wovon er spricht, hat er mit den "Löwen" doch selbst noch in beiden Ligen gespielt. Seit seinem Karrierenende im Sommer 2023 kümmert er sich nun neben dem Feld um die sportlichen Belange des Clubs.

Als er in der Saison 2017/18 als Spieler mit dem Club in die Bundesliga aufgestiegen war, sei die Kluft größer gewesen: "Da gab es Spiele, von denen du wusstest, die kannst du nicht verlieren", sagt er im WDR-Gespräch. Das sei in dieser Spielzeit enger gewesen, auch wenn man bereits fünf Spieltage vor dem Ende als Aufsteiger feststehe.

Die Stimmung im Team ist sehr gelöst. Der Aufstieg kam nicht überraschend, trotzdem war der Moment sehr schön. Fabian Gutbrod, Sportchef des Bergischen HC

Der Moment, als der Aufstieg am vergangenen Samstag nach dem Heimsieg gegen Ludwigshafen feststand, sei "trotzdem schön" gewesen. Die Reise sei damit noch nicht zu Ende. Natürlich wolle man nun auch die Meisterschaft holen, die der Tabellenzweite GWD Minden dem BHC zumindest rein rechnerisch noch streitig machen kann.

Keine Geschenke vom Bergischen HC im engen Abstiegskampf

Dass die Bergischen nun im Rausch des Aufstiegs die Zügel schleifen lassen, hält Gutbrod für ausgeschlossen: "So wie sich diese Mannschaft in dieser Saison präsentiert hat, mache ich mir da keine Sorgen. Wir wollen uns beweisen, dass wir die beste Mannschaft sind."

Zudem sei sich der BHC seiner Verantwortung gegenüber den anderen Mannschaften in der Liga bewusst. Mehr als die Hälfte der Liga befindet sich im Abstiegskampf. Den Tabellenvorletzten trennen gerade einmal fünf Punkte vom Siebten, und die letzten Zweitliga-Gegner des Aufsteigers rangieren allesamt in der Gefahrenzone: "Da wollen wir uns nichts nachsagen lassen", so Gutbrod.

Drei Neue für den Bundesliga-Kader

Was die Planungen für die HBL angeht, muss sich der BHC zumindest zeitlich nichts nachsagen lassen. Die seien mehr oder weniger abgeschlossen. Die Aufstiegsmannschaft bleibe im Großen und Ganzen zusammen und werde lediglich punktuell verstärkt. Letzteres sei auch deswegen nötig, weil Joshua Thiele (Ellbogenverletzung) und Robin Granlund (Kreuzbandriss) wohl noch bis Dezember ausfallen.

Es war ein hartes Jahr in der 2. Liga. Als Verein lässt uns das stärker zurückkommen. Fabian Gutbrod

Der Bundesliga-Kader wird mit Nico Schöttle (TVB Stuttgart/linker Rückraum), Sören Steinhaus (Bayer Dormagen/Rückraum) und dem niederländischen Nationalspieler Lars Kooij (Vardar Skopje/Kreis) verstärkt. Als Linksaußen sei Nachwuchsspieler Ben Luca Theis eine dritte Option, während die BHC-Torhüter Roman Babic (Longericher SC) und Louis Oberosler (Bayer Dormagen) vorerst bei anderen Vereinen Spielpraxis sammeln.

Gutbrod von stärkerer Rückkehr in die HBL überzeugt

Man habe damit einen Kader zusammen, dem Gutbrod in Liga eins theoretisch sogar einen einstelligen Tabellenplatz zuzutraut. Aber derlei sei im Leistungssport eben nicht planbar und der Klassenerhalt für den BHC das einzige Ziel. In der vergangenen Saison sei der Kader ebenfalls Erstliga-tauglich gewesen, und man sei trotzdem abgestiegen.

Gutbrod ist davon überzeugt, dass der BHC nach einem "harten" Zweitliga-Jahr stärker zurückkehrt. Das liege zum einen daran, dass man aufgearbeitet habe, was beim Abstieg falsch gelaufen sei. Und zum anderen daran, dass man mit Noah Beier, Eloy Morante Maldonado, Tomas Babak, Djibril M‘Bengue, Yannick Fraatz, Aron Seesing und Torhüter Christoper Rudeck ein stabiles Spieler-Gerüst habe halten können.

Der BHC hat "Die Kraft in uns" wiedergefunden

"Die Kraft in uns" lautet der BHC-Slogan, den man im Abstiegsjahr etwas aus den Augen verloren, nun aber wiedergefunden habe. "Wir haben gelernt und jetzt Spieler in unseren Reihen, die sich alle mit der Sache und dem Verein identifizieren", versichert Gutbrod. Das ist wichtig, wenn man in der kommenden Saison gegen Mannschaften wie die Füchse Berlin und MT Melsungen bestehen will.

Was den Mitaufsteiger in die Bundesliga betrifft, hat Gutbrod übrigens nur den Wunsch, dass dieser als Zweiter und nicht als Meister aufsteigt. Ob es mit GWD Minden ein weiterer NRW-Club wird oder vielleicht doch noch der TV Hüttenberg, bleibe sportlich abzuwarten: "Beide spielen eine gute Runde. Gegen Minden hätten wir ein Bundesligaspiel mit Derbycharakter, aber ich würde es Hüttenberg nicht weniger gönnen."

BHC feiert Aufstieg in 1. Handball-Bundesliga Lokalzeit Bergisches Land 28.04.2025 16:33 Min. Verfügbar bis 28.04.2027 WDR Von Christian Licht

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