Er sei "entrüstet" darüber, dass die FC-Verantwortlichen "die entsprechende Darstellung im Vorfeld sogar genehmigt haben", so Reul in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
"Um es klar zu sagen: Sie als Verantwortliche eines Profi-Fußballvereins haben auch die Aufgabe, im Stadion für Sicherheit zu sorgen und sich im Rahmen der Fanarbeit für Deeskalation einzusetzen. Mir ist schleierhaft, wie sich dieser Auftrag mit der in diesem Fall getroffenen Entscheidung vereinbaren ließe", schreibt Reul in dem Brief an Keller.
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Choreo in der Südkurve
Vor dem Rheinderby gegen Fortuna Düsseldorf (1:1) wurde am Sonntag im Kölner Stadion auf einem riesigen Banner der FC-Fans gezeigt, wie ein Mann mit dem FC-Logo auf seiner Krawatte der Glücksgöttin Fortuna ein großes Messer an den Hals hält. Dazu standen die Worte: "Glück ist kein Geschenk der Götte" - über Lautsprecher lief dazu ein hämisches Lachen.
Banner hatte keine strafrechtliche Relevanz
Reul teilt Keller auch mit, dass das Banner "offenbar keine strafrechtliche Relevanz hat". Das habe die Polizei sofort geprüft. "Dennoch: In der heutigen Zeit, in der wir es mit einem steigenden Aggressionspotential zu tun haben und immer häufiger das Messer eingesetzt wird, ist ein Motiv, das Messergewalt als Teil der Fanrivalität darstellt, schon für sich genommen absolut deplatziert", so Reul. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker war 2015 selbst Opfer einer Messer-Attacke geworden und hatte die Choreographie ebenfalls kritisiert.
Keller hatte gesagt: "Man kann über das Motiv kräftig streiten. Für mich ist das einfach die Rivalität zwischen zwei aktiven Fanszenen." Der Verein habe vorab bei der Prüfung trotz des Messers "keinen Aufruf zur Gewalt gesehen". Reul schickte seinen Brief in Kopie übrigens auch an DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Hans-Joachim Watzke als Sprecher des Präsidiums der Deutschen Fußball Liga (DFL).
Unsere Quellen:
- Nachrichtenagentur DPA