Gladbachs Frauen gegen Essen vor Herkulesaufgabe

Stand: 20.11.2024, 08:15 Uhr

Die Frauen von Borussia Mönchengladbach könnten an diesem Wochenende für Aufsehen sorgen. Der Zweitligist empfängt Bundesligist SGS Essen im Pokal.

Von Olaf Jansen

"Wir wollen eklig sein", kündigt Jonas Spengler gegenüber wdr.de an. Der Trainer des Frauenteams von Borussia Mönchengladbach freut sich ungemein auf das kommende Match gegen die SGS Essen. Die Gladbacherinnen empfangen als Zweitligist im DFB-Pokal Bundesligist Essen und hoffen auf eine Überraschung.

"Natürlich haben wir das klare Ziel, eine Runde weiter zu kommen. Ich bin überzeugt davon, dass wir es schaffen können", so der Coach.

"Eklig sein" gegen den Favoriten

Mit "eklig sein", meint Spengler, den klar favorisierten Essenerinnen mit viel Einsatz und einer gehörigen Portion Kampfkraft entgegentreten zu wollen. ""Die Aufgabe gegen Essen gehen wir mit der nötigen Demut an. Aber es kommt dann darauf an, im Spiel den Respekt abzulegen. Denn ich bin überzeugt, dass wir Essen echt ärgern können, wenn wir es gut machen", so der Coach.

Seit drei Jahren ist Spengler Coach in Mönchengladbach, vorher arbeitete er als Coach einer Männermannschaft, nachdem er zuvor als Co-Trainer von Frauen-Bundesligist SC Freiburg tätig war.

"Fahrstuhl-Mannschaft" wurde stabilisiert

Spengler hat das Team zu einem etablierten Zweitligisten geformt. Zuvor galt die Borussia lange als eine Art "Fahrstuhl-Mannschaft". In den letzten neun Jahren stieg der Verein viermal auf und dreimal ab. Nachdem in der Saison 2015/16 als Aufsteiger aus der Regionalliga West überraschend der direkte Durchmarsch in die Bundesliga gelang, folgte 2017 sofort der Wiederabstieg.

Die Mannschaft vom Niederrhein kehrte nur ein Jahr später allerdings erneut ins Oberhaus zurück, verpasste in der Folgesaison mit nur einem Punkt aus 22 Spielen jedoch erneut den Klassenerhalt. Zwei Jahre später, in der Spielzeit 2020/21, stieg der Verein sogar wieder in die Regionalliga West ab. In der Saison 2022/23 gelang schließlich die Rückkehr in die 2. Bundesliga, wo das Team die vergangene Spielzeit auf dem 9. Platz abschloss.  

Team aus eigenem Nachwuchs aufgebaut

Jonas Spengler | Bildquelle: Borussia Mönchengladbach

Nun erst ist Konstanz drin - auch wenn die Bundesliga noch ein gutes Stück entfernt zu sein scheint. Was auch an der Unerfahrenheit der Spielerinnen liegt. Mit einem Durchschnittsalter von 22,1 Jahren gehört Borussia Mönchengladbach zu den jüngsten Teams der Liga.

Der Altersdurchschnitt wird vor allem durch die 34-jährige Abwehrspielerin Yvonne Zielinski angehoben, die im Sommer vom MSV Duisburg nach Mönchengladbach wechselte und über 150 Bundesliga-Spiele als Erfahrungsschatz mitbringt. Neben Zielinski ist Carolin Corres (28) die einzige weitere Spielerin im Kader, die älter als 25 Jahre ist.

"Einzigartig im Vergleich zu anderen"

Für Spengler ist das okay. Trotz aller persönlichen ehrgeizigen Ziele ist er einverstanden mit dem Konzept der Gladbacher. Das heißt: Auf der Ausbildung eigener Spielerinnen iliegt der Haupt-Fokus. Spengler sagt: ""Mir macht die Arbeit mit den Mädels unheimlich viel Spaß. Nahezu 70 Prozent der Spielerinnen im Kader stammen aus dem eigenen Nachwuchs. Junge Spielerinnen zu entwickeln, betrachte ich als total wichtig und ich denke, dass der Weg wie wir ihn gehen gewissermaßen einzigartig ist."

Essen und Leipzig trennen sich 0:0 MDR 11.11.2024 01:41 Min. Verfügbar bis 11.11.2025 MDR