Harry Kane vom FC Bayern München verwandelt einen Elfmeter gegen Moritz Nicolas von Borussia Mönchengladbach.

Pleite gegen Bayern: Gladbach hadert mit dem Schiedsrichter

Stand: 12.01.2025, 13:25 Uhr

Trotz der Pleite war Borussia Mönchengladbach zufrieden mit dem Auftritt gegen den FC Bayern. Eine Szene sorgte jedoch für Ärger.

Als die Spieler von Borussia Mönchengladbach am Samstagabend nach dem Spiel gegen den FC Bayern München in die Fankurve gingen, erfuhren sie vor allem eines: Zuspruch. Die Anhänger honorierten die Leistung ihrer Mannschaft, trotz der 0:1-Niederlage (0:0).

Die Gladbacher verpassten es, nach zuvor zwei Siegen in Serie weiter Druck auf die Mannschaften auf den internationalen Plätzen auszuüben und rutschen mit nun weiter 24 Punkten wieder in die untere Tabellenhälfte ab.

Abwehrschlacht in Halbzeit eins

Die gezeigte Leistung war jedoch der Grund für die überwiegend positive Stimmung im Umfeld. Die Borussia zeigte eine leidenschaftliche und kämpferische Leistung gegen einen dominanten FC Bayern. Vor allem in der ersten Halbzeit schlugen die Gladbacher eine wahre Abwehrschlacht, kamen so gut wie gar nicht vor das gegnerische Tor. Dennoch hielt das Team von Trainer Gerardo Seonae das 0:0 bis zur Halbzeitpause.

"In der ersten Halbzeit haben wir unglaublich gut tief verteidigt und haben praktisch nur eine zufällige Torchance zugelassen", zeigte sich auch Seoane zufrieden. "In der zweiten Halbzeit haben wir ein, zwei Anpassungen gemacht, was auch gefruchtet hat", ergänzte er.

Hatten die Gladbacher in der ersten Halbzeit keinen einzigen Torschuss, wären sie zu Beginn der zweiten Halbzeit beinahe in Führung gegangen. Tim Kleindienst köpfte nach einer Flanke von Rocco Reitz aber knapp über das Tor.

Gladbacher unzufrieden mit Elfmeterpfiff

Der Knackpunkt kam dann in Minute 68. Weil Lukas Ullrich Münchens Michael Olise im Strafraum zu Fall brachte, zeigte Schiedsrichter Felix Zwayer auf den Elfmeterpunkt. Harry Kane verwandelte sicher.

Es war gleichzeitig die Szene, die den Borussen die ansonsten positive Stimmung vermieste. Denn mit dem Elfmeterpfiff ging nicht jeder d'accord. "Wenn ich im Training Schiedsrichter bin, pfeife ich diese Situation nicht", sagte Seoane. "Für mich war das zu wenig, um einen Elfmeter zu pfeifen."

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Auch Borussias Sportchef Roland Virkus äußerte Kritik am Schiedsrichter: "Vielleicht ist es eine Aversion gegen Zwayer. Es war ja nicht das erste Mal." Vor allem in den 50:50-Situationen fühlte sich die Borussia benachteiligt. "Dass es viele knifflige Situationen gegeben hat bedeutet, dass wir griffig waren. Aber ich hatte jetzt nicht das Gefühl, dass jede Situation gleich bewertet wurde", sagte Seoane.

Kein Elfmeter für Kleindienst für Seoane "korrekt"

Zumal es eine ähnliche Situation in der Schlussphase auch auf der Gegenseite gab, als Kleindienst im Zweikampf mit Minjae Kim im Münchner Strafraum zu Boden ging. Diesmal blieb Zwayers Pfeife allerdings stumm. Es war jedoch die richtige Entscheidung, wie auch Seoane zugab: "Zu wenig für mich, um einen Elfmeter zu pfeifen. In der Situation war das korrekt."

Auch ohne Elfmeter hatte die Borussia noch die Chance auf den Ausgleich, doch wieder köpfte Kleindienst knapp vorbei. Gladbach investierte in der Schlussphase mehr nach vorne, was jedoch den Bayern auch viele Konterchancen ermöglichte. Der an diesem Tag überragende Moritz Nicolas im Gladbacher Tor hielt seine Mannschaft jedoch im Spiel. Zum Punktgewinn reichte es aber nicht mehr.

Reitz: "Abhaken und weitermachen"

"Am Ende ist es natürlich ärgerlich, aber die Bayern waren wirklich gut heute", sagte Mittelfeldspieler Rocco Reitz nach dem Spiel gegenüber dem WDR. "Wir müssen das abhaken und weitermachen."

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Viel Zeit zum nachdenken bleibt den Borussen sowieso nicht. Schon am Dienstag (14.01.2025, 20.30 Uhr) müssen die Gladbacher in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg antreten. Danach heißt der Gegner Bayer Leverkusen. Der Weg Richtung Europapokalplätze wird also durchaus beschwerlich.

"Mit der Niederlage sind wir natürlich nicht gut reingestartet in diese Phase", sagte Reitz, der sich aber nicht entmutigen lassen will: "Wir können einige positive Dinge mitnehmen. In Wolfsburg wird es sowieso ein anderes Spiel. Da müssen wir dann mutiger nach vorne agieren."

Unsere Quellen:

  • Pressekonferenz nach dem Spiel
  • WDR-Interview mit Rocco Reitz
  • Sport-Informations-Dienst

Quelle: lt