Am Samstag (23.11.2024) spielt der MSV Duisburg in der Regionalliga West beim Sorgenklub KFC Uerdingen. Der Krefelder Klub ist gefühlt ständig vom Untergang bedroht, es erscheint wie ein Wunder, dass die Mannschaft angesichts der Querelen im Vorstand immer noch so gut performt. Aber Vorsicht: Schadenfreude gegenüber dem kommenden Gegner sollten die Duisburger tunlichst vermeiden.
Der MSV hat selbst - trotz Tabellenführung und einem schier unfassbaren Zuschauerrekord von über 15.000 Fans pro Heimspiel - mit enormen Problemen zu kämpfen. Der Klub, der erstmals in seiner ruhmreichen Geschichte viertklassig unterwegs ist, hat finanzielle Probleme. Das bestätigte Geschäftsführer Michael Preetz kürzlich auch gegenüber dem "Kicker".
"Liquidität bis Jahresende sichergestellt"
Preetz erklärte: "Die Liquidität ist bis zum Jahresende sichergestellt. Die Finanzierung der gesamten Saison müssen wir aber noch stemmen." Die Spieler müssten sich laut Preetz nicht um ihre Gehälter sorgen, denn man sei "zahlungsfähig auf Sicht." Die Liquidität sei "enger als sie bei einem Drittliga-Szenario wäre. Aber sie ist beherrschbar", konkretisierte der 57-Jährige.
Einfach ausgedrückt bedeutet das: Der MSV braucht Geld. Es soll sich um einen einstelligen Millionenbetrag handeln, der bis zum Saisonende noch zwingend in die Kassen gespült werden muss. Daher hat der MSV für den 6. Dezember zu einer sogenannten "Geberrunde" eingeladen. Bereits aktive Sponsoren und solche, die es einmal werden könnten, sollen zusammenkommen, um das Schiff MSV auf Kurs zu halten.
Preetz will nicht neu strukturieren
Preetz, der seit vergangenem Januar in Duisburg als Geschäftsführer im Amt ist, versucht, die Brisanz aus dieser Situation herauszunehmen, indem er die anvisierte Sponsorenrunde als "turnusmäßig" bezeichnet. Außerdem sei die Lage "beherrschbar", er möchte dem MSV bald ein Konzept vorlegen, mit dem die Rückkehr in die 2. Bundesliga gelingen soll.
Dabei sollen die vorhandenen Strukturen des MSV mit dem riesigen Stadion, einer professionell aufgebauten Geschäftsstelle und dem Nachwuchsleistungszentrum nicht angetastet werden - auch wenn sie für die 4. Liga deutlich überdimensioniert sind.
Tabellenführung und Zuschauerrekord
Auch wenn die Kommandobrücke wackelt, die Mannschaft um Trainer Dietmar Hirsch indes funktioniert im bisherigen Saisonverlauf störungsfrei. Nach 15 Saisonspielen führt der MSV die Tabelle mit drei Zählern Vorsprung an, beim KFC Uerdingen sollten die nächsten drei Punkte absolut drin sein.
Zumal der MSV auch in der Grotenburg auf zahlreiche Unterstützung von den Rängen zählen kann. Bis zu 5.000 Duisburger Fans werden in Krefeld erwartet. Sie werden wieder lautstark unterstreichen, dass der MSV im Zuschauerbereich das absolute Highlight in der Viertligaszene ist - mit seiner zahlenmäßigen Unterstützung von den Rängen liegt der MSV bundesweit in den vierten Ligen derzeit mit Abstand an der Spitze.