Abstiegsfinale in der DEL - der Abend in der Zusammenfassung

Sport 08.03.2025 09:59 Min. Verfügbar bis 08.03.2026 WDR

Torhüter Haukeland übt scharfe Kritik an DEG-Gesellschaftern

Stand: 08.03.2025, 11:41 Uhr

Nachdem die Düsseldorfer EG als sportlicher Absteiger aus der DEL feststeht, hat Keeper Henrik Haukeland die Gesellschafter des Klubs scharf angegriffen.

Die Düsseldorfer EG ist im 90. Jahr ihres Bestehens erstmals sportlicher Absteiger in der Deutschen Eishockey Liga. Da half am Freitag auch das 3:0 gegen die Grizzlys Wolfsburg nicht mehr.

Star-Torhüter Henrik Haukeland, der als einer der wenigen nach dem Spiel noch einmal zu den Fans gefahren war, schimpfte auf die DEG-Gesellschafter um Unternehmer Harald Wirtz und nahm Sportdirektor Niki Mondt in Schutz. "Wenn man kein Geld hat, wenn man kein professionelles Sportteam haben will, dann sollte man kein Gesellschafter sein", polterte der 30-Jährige. "Wir und Niki haben keine Chance bekommen, ein Team zu sein, das besser ist."

Düsseldorfer EG sportlich abgestiegen

00:26 Min. Verfügbar bis 07.03.2026


Haukeland: "Als Manager kann man so nicht arbeiten"

Schon vor einem Jahr hatte der ehrgeizige Torhüter Veränderungen gefordert. "Das kam oben gar nicht gut an. Aber im Sport muss man Schritte nach vorne machen, sonst wird man schlechter. Seitdem ich hier bin, sind wir Siebter, Elfter und nun Letzter geworden", sagte Haukeland mit brüchiger Stimme. Der Norweger kann im Abstiegsfall seinen langjährigen Millionenvertrag, den die Gesellschafter unter großem Getöse vor zwei Jahren verkündet hatten, vergessen.

Im vergangenen Sommer machten Wirtz und Co. plötzlich auf eine Unterdeckung im Etat aufmerksam und kürzten Mondt das Budget. Für den Manager eine Katastrophe. Fest eingeplanten Spielern musste wieder abgesagt werden, das Geld reichte zunächst nur für einen Rumpfkader. Ende des Jahres dann war plötzlich durch das ausgeweitete Engagement eines Gesellschafters wieder mehr Geld da. Zu spät. "Was soll man da machen? Als Manager kann man so nicht arbeiten", kritisierte Haukeland. Auf dem Markt waren keine Top-Performer mehr verfügbar. 

Todesfälle spielten eine Rolle in der Mannschaft

Was Spieler und Mannschaft zusätzlich belastete und zur sportlichen Misere beitrug, war der Tod von Nationalspieler Tobias Eder sowie weitere Todesfälle im Umfeld des Teams. Zu Beginn des Jahres waren binnen weniger Tage neben dem langjährigen DEG-Profi Eder auch die Schwester von Abwehrspieler Paul Postma und der Bruder von Verteidiger Alec McCrea gestorben. "Ich habe noch nie in einer Mannschaft gespielt, in deren Umfeld drei Menschen gestorben sind", sagte Haukeland.

Trainer Reinprecht äußerte sich ähnlich. Auf die Frage, was in der Länderspielpause im Februar geschehen sei, so dass dem achtmaligen deutschen Meister danach kaum noch etwas gelang, antwortete Reinprecht: "Nun, es sind Familienmitglieder gestorben."

Trotz des Sieges am Freitag blieb die DEG zum Ende der Hauptrunde Letzter und damit auf einem Abstiegsplatz. Aufgrund der Aufstiegsregeln der DEL2 würden die Düsseldorfer nur erstklassig bleiben, falls es kein Klub aus der zweiten Liga in die Eliteklasse schaffen sollte - was nach derzeitigem Stand äußerst unwahrscheinlich ist.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
  • Magenta Sport