Sein Leben verbrachte Schubert hauptsächlich in Wien, wohnte als Untermieter im Schulhaus seines Vaters oder kam bei Freunden, Dichtern, Malern, Musikern unter. Die bewunderten den kleinen, kurzsichtigen Komponisten, der meist verschlossen, grüblerisch wirkte, dann wieder stundenlang bei geselligen „Schubertiaden“ zum Tanz aufspielte.
Nach seinem Tod wurde er zum biedermeierlichen „Liederfürsten“ stilisiert, „Der Lindenbaum“ und „Die Forelle“ wurden zu Chor-Schlagern bei Weinfesten. Erst im 20. Jahrhundert entdeckte man Schuberts Modernität und Radikalität, Sänger wie Dietrich Fischer-Dieskau oder der Pianist Alfred Brendel prägten ein neues Schubert-Verständnis.
Bis heute sind viele seiner Werke nur Fachleuten und Fans bekannt, und auch Schuberts Leben gibt immer noch Rätsel auf.
Redaktion: Michael Rüger