Die Namen ihrer Schützlinge zeigen, mit welchem untrüglichen Instinkt sie dichterische Qualität erkannte: Sie entbrannte für Friedrich Schiller und Jean Paul, förderte Friedrich Hölderlin. Mit anderen diskutierte sie nur oder wechselte Briefe, Goethe zum Beispiel oder Herder.
Ihre eigenen Schriften, der Roman „Cordelia“ oder ihre nachgelassenen Memoiren, können da qualitativ nicht mithalten. Doch selbst wenn ihr Bedürfnis nach Nähe und gelebter Seelenverwandtschaft enttäuscht wurde, ihre Ehe unglücklich war und der Mann ihr gesamtes Vermögen durchbrachte: Freunde und Bewunderer blieben ihr erhalten, bis Charlotte von Kalb starb, mit 81 Jahren, am 12. Mai 1843.
Redaktion Ronald Feisel