Unbeirrt versuchte der Amerikaner sein Leben lang, den Sport frei zu halten von Politik und Kommerz. Avery Brundage wurde in Detroit geboren und wuchs in Chicago auf. Nach dem Ingenieurstudium gründete er eine Baufirma.
Auch als Sportler war er erfolgreich: 1912 belegte er bei den Olympischen Spielen den 5. Platz im Fünfkampf. In den 1920er Jahren wurde Avery Brundage zum mächtigsten Funktionär im amerikanischen Amateursport. Seine Devise lautete: Fairness, eine Chance für jeden, keine Diskriminierung, keine Profi-Sportler bei den Olympischen Spielen.
Und dennoch setzte er 1936 mit allen Mitteln die Teilnahme der USA bei den Olympischen Spielen in Berlin durch. Er sympathisierte sogar offen mit Hitlers Rassenpolitik und Judenverfolgung. Im selben Jahr stieg Avery Brundage ins IOC auf, von 1952 bis 1972 war er dessen Präsident.
Redaktion: Ronald Feisel