Symbolbild: Hände verschiedener Generationen übereinander

Das philosophische Radio ... über das Wir

Unsere Gesellschaft ist geprägt vom Wunsch nach möglichst großer Autonomie - und von Individualisierung. Zugleich verlieren Institutionen, die größere Gruppen binden, an Bedeutung. Wie ist unter diesen Umständen ein gemeinschaftliches "Wir" möglich?

Dieses "Wir" ist ja nicht nur eine Idee oder ein abstrakter Wert, sondern die Grundlage einer funktionierenden und lebendigen Demokratie. Es scheint nur manchmal etwas ermattet zu sein. Oder ist das "Wir" grundsätzlich auf dem Rückzug? Manchmal schickt es ein Lebenszeichen, zum Beispiel wenn viele Menschen gemeinsam demonstrieren. Dann wird die "soziale Energie" des "Wir" spürbar und deutlich, wie der Soziologe Hartmut Rosa das nennt.

Soziale Energie entsteht dann, wenn uns etwas nicht nur berührt – sondern regelrecht ansteckt. Etwas, das über uns selbst hinausreicht. Die Gewissheit, Teil von etwas zu sein, Teil der Gesellschaft nämlich, vermag plötzlich zu beflügeln. Zum Beispiel, wenn viele verschiedene Menschen unterschiedlichster politischer und gesellschaftlicher Couleur trotz aller Gegensätzlichkeit ein gemeinsames Ziel verfolgen – die Demokratie zu verteidigen, zum Beispiel.

Schon der antike Philosoph Aristoteles beschäftigte sich mit dem "Ich" und dem "Wir", für ihn war der Mensch ein geselliges Wesen, dem das Konzept sozialer Gemeinschaft wie ein Same innewohnt. Wenn wir soziale Wesen sind, sind wir auch Kulturwesen, stellte der Soziologe Georg Simmel fest, wobei diese Kultur für ihn eine subjektive und eine objektive Dimension gleichermaßen hat: die Dynamik des "Ich" mit dem "Wir".

Die Philosophin Ina Schmidt und Moderator Jürgen Wiebicke laden ein zu einem Austausch über die Kraft des Wir.

Das philosophische Radio... über das Wir, Detmold, 11.10.2024

Datum: Freitag, 11.10.2024
Ort: Stadthalle Detmold – Kleiner Saal
Schloßplatz 7
32756 Detmold
Beginn: 19.00 Uhr
Karten:

Der Eintritt ist frei

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Redaktion: Gundi Große