Thierse nahm seine Entlassung aus dem DDR-Kulturministerium in Kauf; denn er weigerte sich, eine Erklärung zu unterzeichnen, die die Ausbürgerung von Wolf Biermann befürwortete. Anschließend schrieb er Drehbücher.
Bei den Versammlungen in den Kirchen vor dem Mauerfall gelang es gläubigen Menschen - Thierse ist Katholik - eine gewaltfreie Grundhaltung unter den Demonstranten zu bewahren.
Wolfgang Thierse ging nach dem Mauerfall in die SPD. Er wurde Vorsitzender der Ost-SPD, später Bundestagspräsident, anschließend Vizepräsident. Nicht immer vermittelnd, manchmal provozierend, kämpferisch gegen Rechtsextremismus.
Wolfgang Thierse sitzt im Zentralkomitee der deutschen Katholiken und setzt sich für Reformen in der Kirche ein.
Redaktion: Ronald Feisel